Nordwesten nass, Süden trocken - Zweigeteilter Sommer - Der Rückblick
12:44
30. August 2021
Nordwesten nass, Süden trocken
Zweigeteilter Sommer - Der Rückblick
In Bregenz und Salzburg lag die Anzahl der Tage mit über 30 Grad heuer unter dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 (Zahl in Klammern).
Der meteorologische Sommer 2021 wird vielen nicht zuletzt wegen seines unrühmlichen Endes als eher kühl und viel zu nass in Erinnerung bleiben. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass er in ganz Österreich außergewöhnlich heiß und trocken angefangen hat. Und zumindest in der Südosthälfte gab es auch danach noch reichlich Sommertage.
Dank häufiger Südwestanströmung im Juni und Juli verzeichneten beispielsweise Graz und Wien im Gesamtsommer deutlich mehr Hitzetage als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Und mit rund 65 Tagen mit über 25 Grad kann man im Osten von mehr als zwei Monaten Sommer Pur sprechen.
Anders sieht das Bild von Vorarlberg bis nach Oberösterreich aus: Hier hat der Sommer sein Pulver bereits im Juni zu einem großen Teil verschossen, sodass es in Bregenz, Salzburg und Linz am Ende weniger richtig heiße Tage gab, als wir es gewohnt sind.
In den Hochsommermonaten Juli und August vermiesten in diesen Regionen zudem viele Schwergewitter und mehrere Stark- und Dauerregenereignisse die Lust aufs Baden, Zelten oder ausgelassene Sommerabende in der Stadt.
Deutlich weniger bis gar nichts war davon in der ersten Sommerhälfte auf der Alpensüdseite und am Alpenostrand zu spüren. Nach und nach, tobten sich aber auch hier einige Unwetter aus.
Aufgelistet ist die Anzahl der Tage, an denen es regnete. In Klammern ist der entsprechende Wert des langjährigen Mittels angegeben.
Da es im Gegensatz zur Alpennordseite aber zu keinen länger andauernden Schlechtwetterphasen kam, reichte das bei weitem nicht aus, um einen deutlich zu trockenen Sommer von Kärnten bis ins Südburgenland zu verhindern. Immerhin im Nordosten der Republik wurde die große Juni-Dürre in den Folgemonaten wieder ausgeglichen.
Selbst im regenreichen Tirol und Vorarlberg schien die Sonne nur 5 bis 10 Prozent weniger als im langjährigen Durchschnitt. Doch schon ab Salzburg ostwärts wird bei den Sonnenstunden ein Plus verzeichnet.
Und auch die Betrachtung der Mitteltemperatur lässt den heurigen Sommer deutlich besser erscheinen als sein Ruf ist: Schaut man sich ganz Österreich an, lag sie gut ein halbes Grad höher als es im Mittel der Jahre 1991 bis 2020 der Fall war.
Damit gehört er immer noch zu den neun wärmsten Sommern der Messgeschichte. Die Aufzeichnungen reichen bis ins Jahr 1766 zurück.