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Von sehr mild auf kalt: Der Jänner 2023 hatte zwei Gesichter

14:49
30. Jänner 2023

Wetterrückblick Jänner
Schnee ließ lange auf sich warten

TemperaturverlaufTageshöchstwerte auf der Schmittenhöhe (1965 Meter): Erst war es extrem mild, dann hielt doch noch eisige Kälte Einzug.

Der heurige Jänner hat von frühlingshaften Temperaturen bis hin zu Eiseskälte und teils enormen Schneemengen einiges zu bieten gehabt.

Der Kernwintermonat Jänner hat heuer ganz unterschiedliche Gesichter von sich gezeigt. Grob gesagt war die erste Monatshälfte extrem mild und auch relativ sonnig. Anschließend zeigte der Winter dann aber doch noch seine Zähne, was einen neuen Monatsrekord bei der Durchschnittstemperatur gerade noch mal verhinderte.

Dennoch lagen die Temperaturen insgesamt zwei bis zweieinhalb Grad höher als im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020, was immer noch einem der wärmsten Jännermonate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Österreich entspricht.

Das neue Jahr startete gleich, wie das alte zu Ende ging: An vielen Wetterstationen war der 1. Jänner der bis dato wärmste Jännertag seit Messbeginn. Es war der Höhepunkt einer extrem ungewöhnlichen winterlichen Wärmewelle, die weite Teile Europas beeinflusste.

Aber auch davor und danach hatten wir es über viele Tage am Stück mit weit überdurchschnittlichen Temperaturen zu tun. Auf den Bergen ist das Weihnachtstauwetter dieses Mal gekommen, um zu bleiben. Auf 2000 Meter Höhe wurden vom vierten Advent bis Mitte Jänner an fast jedem Tag Höchstwerte deutlich über 0 Grad gemessen.

Erst ab dem 17. Jänner endeten die wochenlangen West- und Südwestwetterlagen. Ein großräumiges Tiefdrucksystem nistete sich über dem europäischen Festland ein. Darin eingelagert waren mehrere kleine Tiefs, die ihre Runden über Mitteleuropa drehten und mal dem Süden, mal dem Norden und schließlich auch dem Osten Schnee bis in tiefe Lagen bescherten.

Fotos: Der Winter kam doch noch

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Sogar das Schloss Schönbrunn in Wien zeigte sich am 21. Jänner im Winterkleid.

Abgesehen vom Süden kamen insgesamt aber keine großen Niederschlagsmengen zusammen. Somit liegt in den Nord- und Zentralalpen nach dem Schneeschwund zu Beginn auch am Ende des Monats nur ein Drittel bis die Hälfte des Schnees, den man zu dieser Zeit im Winter erwarten könnte.

Richtig gut ist die Schneelage hingegen in den Südalpen. Der meiste Schnee kam hier jedoch an nur zwei Tagen herunter, sodass Stromausfälle und lange Staus auf den Straßen unvermeidbar waren. In Unterkärnten mussten lokal sogar Dächer abgeschaufelt werden.

Schneechaos in KärntenMehr erfahren

Jetzt zum Monatswechsel fällt aber auch in den Nordalpen richtig viel Schnee. Teils ist bis Ende der Woche ein Meter und mehr zu erwarten.

Die Sonne schien verhältnismäßig wenig. Im Landesdurchschnitt wurden nur gut 60 Prozent der Sonnenstunden erreicht. Besonders trüb war es in der Obersteiermark, mehr Sonnenschein bekam das Innviertel und der oberösterreichische Zentralraum ab.

Grafik mit NiederschlagsabweichngIm Süden fiel mehr als doppelt so viel Niederschlag wie im Klimamittel. Im Westen und Nordwesten war es teilweise nur die Hälfte davon. - © ZAMG
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