Rauchschwaden der immer noch lodernden Waldbrände in Kanada haben sich zu einem Tiefdrucksystem eingekringelt. Es hat nicht nur ein spiralförmiges Zentrum, sondern auch eine ausgeprägte Wetterfront.
Die Folgen der seit Monaten andauernden Waldbrände in Teilen Kanadas haben eine neue Dimension erreicht: Die Rauchschwaden der Feuer haben sich in den vergangenen Tagen der Form eines ausgedehnten Tiefdrucksystems angepasst.
Wie Bilder des Sential-3 Erdbeobachtungssatelliten der ESA zeigen, hat sich der Rauch innerhalb der großräumigen Windströmungen über dem Norden des Landes sogar über das Wolkenband einer Kaltfront gelegt.
Feuer wüten schon seit Monaten
Schon seit Anfang Juni wüten die verheerenden Waldbrände in Kanada. Seither wurden mehr als 6000 Feuer verzeichnet, so viele wie nie zuvor seit Beginn der statistischen Erfassung.
Jonathan Wilkinson, kanadischer Bundesminister für Energie und natürliche Ressourcen, macht vor allem den Klimawandel für die Feuer verantwortlich. Zwar habe es in Kanada schon immer Waldbrände gegeben, aber noch nie in der in diesem Jahr beobachteten Häufigkeit und Intensität.
Fakt ist allerdings auch, dass die Ursachen der meisten Feuer auf Unachtsamkeit oder Brandstiftung und nicht auf meteorologische Phänomene wie etwa Blitzschlag zurückzuführen sind. Anhaltende Dürre erhöhte das von fahrlässiger Brandstiftung ausgehende Risiko jedoch erheblich.
