11-Städte-Tour am Weissensee in Kärnten - Dank Kaltflutsee perfekte Bedingungen
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23. Jänner 2024
Dank Kaltluftsee
Weissensee als Eislaufparadies
Der Weissensee in Kärnten ist ein Eislaufparadies in den Alpen. Dank einer meteorologischen Besonderheit gehört er zu nur wenigen Seen, die fast jedes Jahr konstant zufrieren. Somit können hier sogar internationale Wettkämpfe im Eisschnelllaufen ausgetragen werden.
Der knapp 1000 Meter hoch gelegene Weissensee in den Gailtaler Alpen, etwa 15 Kilometer südwestlich von Spittal an der Drau, zählt zu den Eislaufparadiesen im Alpenraum. Er ist nicht nur bei Einheimischen, sondern auch bei Touristen, vor allem Niederländern, sehr beliebt.
Größtes Eisschnelllauf-Event der Welt
Der westliche Teil des Sees friert fast jedes Jahr zu, sodass Eisschnelllaufwettkämpfe ausgetragen werden können. Derzeit findet die alternative 11-Städte-Tour statt, wie im Video zu sehen ist. Dabei handelt es sich um mehrere Eisschnelllaufrennen mit Längen bis zu 200 Kilometern.
Eisschnellläufer fahren mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 30 Kilometer pro Stunde über das Eis. Bei Temperaturen um 0 Grad fühlt sich das wie minus 7 Grad an. In den nächsten Tagen wird es zwar wärmer, aber Temperaturen um 8 Grad fühlen sich durch den Windchill-Effekt dann deutlich kälter an.
Kaltluftsee als "Eisgarant"
Voraussetzung für sicheres Eislaufen auf dem Weissensee ist eine möglichst gleichmäßig gefrorene Eisdecke. In der Region sind die Voraussetzungen dafür ideal.
Der See liegt in einer Mulde auf 930 Metern, umgeben von 1500 bis über 2200 Meter hohen Bergen. In dieser Mulde kann sich vor allem nachts sehr kalte Luft sammeln und tagsüber halten. Meteorologen sprechen dann von einem sogenannten Kaltluftsee.
Bei trocken-kaltem Winterwetter, wie es zuletzt mit Tiefsttemperaturen unter minus 10 Grad der Fall war, kann das Eis gut gefrieren. Derzeit beträgt die Eisdicke etwa 30 Zentimeter. Meist bildet sich bereits Anfang Dezember im Westteil des Sees die erste dünne Eisschicht.
Besonderheit zwischen West- und Ostteil des Sees
Der gut 11 Kilometer lange Weissensee friert nur selten komplett zu. Das liegt daran, dass der wesentlich größere Ostteil des Sees mit 99 Metern an der tiefsten Stelle deutlich tiefer ist als der Westteil. Zudem misst der Ostteil an seiner breitesten Stelle 900 Meter.
Dadurch ist das Volumen des Ostteils größer. Vereinfacht ausgedrückt kann dieser Teil des Sees mehr Wärme speichern. Lokale Windeffekte können zusätzlich dazu beitragen, dass der Ostteil seltener zufriert als der Westteil.
Generell kühlt die Oberfläche von Seen im Winter stark ab. Bei 4 Grad hat Wasser seine größte Dichte, folglich sinkt das kalte Wasser in die Tiefe. An der Oberfläche sinkt die Wassertemperatur immer weiter bis zum Gefrierpunkt ab. Der See gefriert von oben nach unten.