Angespannte Hochwasserlage in Bayern - Das sind die Auswirkungen auf Österreich
15:07
13. Dezember 2023
Auswirkung auf Österreich
Angespannte Hochwasserlage in Bayern
In Teilen Deutschlands herrscht eine angespannte Hochwasserlage. Vielerorts kommt es zu Überflutungen. Eine kleine Hochwasserwelle rollte in der Donau auch nach Österreich.
In den vergangenen Tagen hat es von den französischen Alpen bis zum Bayrischen Wald kräftig geregnet. Auch in Österreich kamen auf der Alpennordseite verbreitet um 50 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Der Pegel des Bodensees bei Bregenz ist dadurch für die Jahreszeit rekordhoch.
Kritisch ist die Lage aktuell in der Schweiz und in Deutschland. Im Video sind weiträumige Überflutungen der Donau bei Kelheim in Niederbayern zu sehen. Ganze Landstriche und Spielplätze stehen unter Wasser. Wiesen und Felder verwandeln sich in Seen.
Mehrere Faktoren führen zu Hochwasser
Die aktuelle Hochwasserlage wird durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren begünstigt. Hauptverantwortlich sind vor allem milde Luft, eine hohe Schneefallgrenze, Wind und viel Regen.
Im Bergland hat zudem Tauwetter eingesetzt. Dadurch kommt zusätzlich zu den gefallenen grossen Regenmengen der letzten Tage weiteres Schmelzwasser hinzu. Da die Böden nach den niederschlagsreichen Wochen bereits vielfach gesättigt sind, können sie kein Wasser mehr aufnehmen.
Hochwasser am Rhein in Deutschland und in der Schweiz
An vielen Flüssen, vor allem in Süd- und Westdeutschland sowie in der Schweiz, sind die Pegel daher seit dem Wochenende deutlich angestiegen. An den Rheinpegeln Karlsruhe, Mainz, Bingen und Koblenz in Deutschland wurde die Hochwassermarke 1 überschritten.
Der Pegel bei Koblenz am Rhein liegt am Mittwochmorgen bei 5,02 Metern. Bis Donnerstag wird ein Anstieg auf 5,50 Meter erwartet.
Schiffe dürfen nur noch mit verminderter Geschwindigkeit und in der Mitte des Rheins fahren. Am Dienstagmorgen erreichte auch der Rheinpegel bei Köln mit 6,20 Metern diese Hochwassermarke.
Donau: Auswirkungen auch in Österreich spürbar
In Bayern melden 58 von 240 Pegeln Hochwasser. An der Donau in Oberbayern wird der Scheitel am Mittwoch erwartet. Am kritischen ist die Lage in der Grenzstadt Passau, wo einige Straßen und Plätze gesperrt werden mussten. Der Donaupegel blieb hier aber niedriger als befürchtet.
Generell steigen die Pegel südlich der Donau noch an. Gute Nachrichten gibt es inzwischen von den Flüssen nördlich der Donau, denn dort sinken die Pegel.
In Österreich stieg der Pegel der Donau in Linz seit Sonntag um 150 Zentimeter auf 530 Zentimeter an und erreichte damit fast den Pegel eines einjährlichen Hochwassers.
Schon gewusst?
Ein einjährliches Hochwasser (HQ1) tritt mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit einmal in einem Jahr auf. Ein 20-jährliches Hochwasserereignis wird im statistischen Mittel einmal in 20 Jahren erreicht oder sogar überschritten.
Am Pegel Achleiten im Innkreis unweit von Passau wurde am frühen Mittwochnachmittag die Marke für ein einjährliches Hochwasserereignis überschritten. Mittlerweile sinken die Pegel der Donau in Oberösterreich wieder.
Hochwasserwelle rollt flussabwärts
In weiterer Folge gelangen Regen und Schmelzwasser in der Donau flussabwärts Richtung Niederösterreich und Wien. Auch hier stiegen die Pegel in den vergangenen Stunden bereits um teilweise mehr als 2 Meter an.
Der Höhepunkt mit Wasserständen knapp unter einem einjährlichen Hochwasserereignis wird dort im Lauf des Donnerstags erreicht. Danach sinken die Pegel wieder schrittweise ab.