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Berggipfel bei Galtür eingestürzt - Gewaltige Felsmassen donnern zu Tal

07:44
12. Juni 2023

Gewaltige Felsmassen
Berggipfel bei Galtür abgebrochen

Ein gewaltiger Bergsturz in Tirol hat am Sonntagnachmittag den rund 3400 Meter hohen Südgipfel des Fluchthorns bei Galtür weitgehend zum Einsturz gebracht.

Am Sonntagnachmittag wurden Wanderer in der Silvrettagruppe nahe Galtür Zeugen einer Naturgewalt: Gegen 15:20 Uhr brachen riesige Felsmassen an der Nordwestflanke des südlichen Fluchthornmassivs ab. Schuttmassen stürzten mit lautem Getöse den Flühhornferner hinunter.

Geröll und Schutt donnerten auch in Richtung Jamtalhütte. Die Schutzhütte selbst trug jedoch keinen Schaden davon. Über Verletzte oder Vermisste ist zum Glück nichts bekannt. Die Polizei und die Bergwacht gehen davon aus, dass zum Zeitpunkt des Einsturzes keine Personen auf oder direkt unterhalb des Fluchthorns unterwegs waren.

Auftauender Permafrost als Ursache

Nach Erkundungsflügen gehen Geologen von auftauendem Permafrost infolge des Klimawandels als Ursache aus. Auf ihren Flügen stellen sie nämlich freigelegte Eisflächen fest. Laut den Experten können weitere Felsabbrüche nicht ausgeschlossen werden.

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In den Hochlagen der Alpen ist auftauender Permafrost eine der Hauptursachen für Fels- und Bergstürze. Zunächst war nicht ganz klar, ob kräftige Regenfälle in Kombination mit Schneeschmelze die Bergflanke instabil gemacht hatten. Auch dies kann Bergstürze auslösen.

Gipfelkreuz verschwunden

Das Fluchthorn liegt im Grenzgebiet zwischen Österreich und der Schweiz und gehört zur Silvretta, einer bekannten Alpenregion mit vielen Bergen über 3000 Metern Höhe. Der Südgipfel des Fluchthorns war mit 3398 Metern nach dem Piz Linard (3410 Meter) der zweithöchste Gipfel der Silvretta.

Nach derzeitigen Schätzungen liegt der Gipfel nach dem Bergsturz nun rund 100 Meter tiefer. Ein neues Gipfelkreuz kann wohl bis auf Weiteres nicht angebracht werden, da weitere Abbrüche drohen.

Berg in der Nähe gefährdet

Nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt ist der Kleine Piz Buin (3255 Meter). Er ist für Steinschlag bekannt, ein Bergsturz wird seit vergangenem Sommer von manchen Experten befürchtet.

Der Berg steht deshalb unter genauer Beobachtung und über eine Verlegung der Normalroute wird diskutiert. Eine nahegelegene Alpenvereinshütte war im Winter aufgrund zu hoher Gefahr gesperrt.

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