Eisskulpturen am Neusiedlersee - Dicker Eispanzer dank Wind und Dauerfrost

Ein Winterwonderland der besonderen Art kann man zurzeit an bestimmten Uferabschnitten des Neusiedler Sees bestaunen. Die "Künstler" sind Dauerfrost und kräftiger Wind gewesen.

Eisiger Wind und Wellen haben diese Woche für ein besonderes Naturschauspiel am Neusiedler See gesorgt. Am Ostufer des Steppensees sind das Strandufer und die Mole mit einer dicken Eisschicht überzogen.

Auch an den Sitzbänken und Geländern hängen kiloschwere Eiszapfen und andere Eisskulpturen. Zum Schlittschuhlaufen ist das Eis auf dem See jedoch zu dünn.

Wind gibt es im Seewinkel im Winter zwar zur Genüge, doch in den allermeisten Fällen herrschen dann positive Temperaturen oder Werte um den Gefrierpunkt - selbst wenn kalte Luft aus dem Nordmeer zu uns strömt. Denn Wind durchmischt die Atmosphäre sehr gut, sodass sich in Bodennähe meist keine richtig kalte Grundschicht ausbilden kann.

Um diese hierzulande seltene Laune der Natur bestaunen zu können, ist hingegen die Zufuhr von eisiger Luft aus Osteuropa und Russland vonnöten. Nur dann liegen die Temperaturen trotz windiger Verhältnisse dauerhaft deutlich unter 0 Grad.

Obwohl die Luft aus Osten angezapft wird, herrscht am Neusiedlersee bei solchen Wetterlagen meist Nord- oder gar Nordwestwind. Das hängt unter anderem mit den nahe gelegenen Alpen zusammen, von denen die Bodenwinde umgelenkt werden.

Dementsprechend kommt es nur am Ost- und Südufer zu Wellen und Gischt. Besonders in Podersdorf und im Illmitzer Seebad gefriert das Wasser schließlich auf Uferwegen, Stegen und an Booten.

Von Eislaufen auf dem See raten die Tourismusverbände derzeit ab. Die Eisschicht ist nach den wenigen kalten Tagen noch nicht dick genug für ein sicheres Betreten. Das ist auch in den kommenden Tagen nicht zu erwarten: Bei zumindest tagsüber deutlichen Plusgraden gefriert der See nicht weiter.

Zuletzt konnte man im Februar 2021 größere Strecken mit den Schlittschuhen auf dem Neusiedler See zurücklegen.