Das Jahr 2024 hat mit einem sonnigen und überdurchschnittlich warmen Jänner begonnen. Nebel und Hochnebel gab es kaum, in den Niederungen allerdings auch wenig Schnee. Wir zeigen die Details zum Jänner im Überblick.
Der Jänner 2024 war einer der sonnigsten Jännermonate der Messgeschichte. In einem Bogen vom Innviertel über den Donauraum, das Burgenland bis ins Grazer Becken gab es viel mehr Sonnenstunden als im Schnitt. In Neusiedl, Wiener Neustadt und Retz war es mit rund 115 Sonnenstunden sogar der sonnigste Jänner der Messgeschichte.
Warum so viel Sonne?
Die sonnigsten Regionen waren der Raum Graz und das umgebende Hügelland mit fast 150 Sonnenstunden. Der Grund ist leicht gefunden. Im Jänner gab es sehr viele Wetterlagen mit Westwind oder Nordwestwind, die der Entstehung von Nebel keine Chance ließen. Oft erreichten die Wetterfronten das Flach- und Hügelland nicht mehr.
In diese Strömung waren auch Sturmtiefs eingelagert. Am markantesten war dabei das Sturmereignis am 4. Jänner mit 111 Kilometer pro Stunde in der Wiener Innenstadt. Das war ein neuer Stationsrekord für die Wintermonate. Aber auch Ende Jänner war es stürmisch.
Viel Regen – kaum Schnee
Über die gesamte Fläche betrachtet war der Jänner in Österreich durchschnittlich nass. Wenn es Niederschlag gab, dann war das unterhalb von 1500 Meter Seehöhe meist Regen. In der zweiten Monatshälfte gab es sogar gefährlichen gefrierenden Regen und Glatteis.
Die niederschlagsreichsten Regionen waren wie so oft der Loiblpass in Kärnten und der Bregenzerwald in Vorarlberg mit jeweils rund 200 Liter Niederschlag pro Quadratmeter.
Überraschendes Detail: Trotz Wärme gab es entlang des Alpenhauptkamms und knapp südlich davon mehr Neuschnee als in einem durchschnittlichen Jänner. Das war beispielsweise in Bad Bleiberg, St. Jakob/Defereggen, Obergurgl oder am Pitztaler Gletscher der Fall. Im Hochgebirge liegt folglich auch überdurchschnittlich viel Schnee, weil es dort durchwegs kalt genug für Schneefall war.
Mehr Wärme als Kälte
Die vielen Sonnentage bei milder Atlantikluft hatten natürlich auch Auswirkungen auf die Temperatur. Im Vergleich zum langjährigen Mittel 1991 bis 2020 war der Jänner 2024 um etwa 1,3 Grad wärmer. Der Höhepunkt der warmen Witterung war am 24. Jänner mit über 18 Grad im Tiroler Oberland. Dabei gab es einige Monatsrekorde an Stationen mit langer Messreihe, wie etwa in Imst, in Landeck und am Brenner.
Mitte Jänner ist der Neusiedler See zugefroren und am Ostufer gab es kuriose Eisskulpturen zu bestaunen.
Trotz der Wärme bleibt die kalte zweite Jännerwoche in Erinnerung. Mit ein paar Eistagen am Stück und einem gefrorenen Neusiedler See gab es zumindest kurzzeitig auch im Flachland einen Hauch von Winter.