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Schäden nach Gewittern im Norden von Österreich - Superzelle eingelagert

06:03
27. August 2023

Superzelle eingelagert
Schäden nach Gewittern im Norden

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In Schärding im Innviertel wurde ein Auto zerstört. - © APA

Unwetter mit schweren Sturmböen und Starkregen haben Schäden im Norden des Landes hinterlassen. Besonders schwer hat es auch den Südosten Deutschlands getroffen. Die Gewitter- und Starkregengefahr ist noch nicht gebannt.

Am Samstagabend sind schwere Gewitter über den Norden des Landes gezogen. Besonders Oberösterreich und der Flachgau waren betroffen. Starkregen und Sturm sorgten für hunderte Feuerwehreinsätze und zahlreiche Schäden. Allein in Oberösterreich sprach die Landeswarnzentrale von rund 700 Einsätzen.

Imposante Superzelle

Die aus Bayern kommende Unwetterfront traf gegen 18 Uhr ein und breitete sich mit enormer Geschwindigkeit nach Osten aus. In die Gewitterlinie war auch eine sogenannte Superzelle eingelagert.

Shelf-CloudEine bedrohliche Wolkenformation kommt auf Wels in Oberösterreich zu. Es handelt sich um eine sehr gut ausgebildete Shelf-Cloud.

Aufgrund des starken Regens liefen Unterführungen voll Wasser, Keller wurden überflutet und Straßen überschwemmt. Beispielsweise in Kollerschlag im oberen Mühlviertel prasselten binnen nur 10 Minuten 27 Liter pro Quadratmeter vom Himmel.

Schwere Sturmböen, vereinzelt auch Orkanböen, deckten sogar Dächer ab. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen und beschädigten Stromleitungen. In Reichersberg im Innviertel wurde eine Orkanböe von 125 Kilometern pro Stunde gemessen.

Besonders dramatisch stellte sich die Lage in den Bezirken Braunau und Schärding dar. Hier mussten mehrere eingeschlossene Personen aus Fahrzeugen befreit werden.

Ortstärkste Böe
Reichersberg (Mühlviertel)125 km/h
Kolomannsberg116 km/h
Wolfsberg am Hausruck111 km/h
Kremsmünster (Traunviertel)109 km/h
Ostermiething (Innviertel)106 km/h

Auch Wasserrettung im Einsatz

In Bürmoos im nördlichen Flachgau musste ein Mehrparteienhaus vorsorglich teilweise evakuiert werden. Durch heftige Sturmböen drohten Bäume auf das Haus zu stürzen.

Am Wolfgangsee, Irrsee, Mondsee und Holzöstersee gab es mehrere Einsätze der Wasserrettung. Menschenrettungen und Bootsbergungen wurden unternommen.

Schwerverletzte in Bayern

Besonders stark betroffen war kurz zuvor das deutsche Bundesland Bayern. Unter anderem sorgte Hagel für große Schäden, wie im Video zu sehen ist:

In der Ortschaft Kissing wurde zudem ein Bierzelt umgeworfen. Zum Zeitpunkt des Unwetters wurden beim Aufbau eines anderen Zeltes zwölf Menschen verletzt, sechs davon schwer. Sie versuchten das Zelt festzuhalten. Weitere 20 Aufbauhelfer blieben unverletzt.

Nächste brisante Wetterlage

Die Unwettergefahr ist in Österreich noch nicht gebannt. Zwei Regionen sind in den nächsten Stunden und Tagen betroffen. Einerseits drohen zwischen Vorarlberg und Oberkärnten Erdrutsche, Muren und Überschwemmungen durch ergiebigen Dauerregen:

Hochwasser im Westen möglichMehr erfahren

Andererseits können ab Montagnachmittag im Südosten und Osten örtlich noch mal kräftige Gewitter mit Sturmböen, Hagel und Starkregen entstehen, wie die WetterRadar-Prognose zeigt.

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