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Wetter Österreich: Folgen des massiven Tauwetters sind hohe Gewässerpegel, Lawinen und Steinschlag

06:08
13. Dezember 2023

Bodenseepegel rekordhoch
Die Folgen des massiven Tauwetters

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Der Bodensee hat für Mitte Dezember viel Wasser. Das Bild zeigt den Zufluss des Alten Rheins in den See. - © rheinunternehmen.ch

Das anhaltende Tauwetter bringt unterschiedliche Auswirkungen mit sich. Neben Schneeschmelze bis in mittlere Lagen sind auch Lawinen und Steinschläge ein Thema. Zudem ist der Pegel des Bodensees für die Jahreszeit rekordhoch.

Die Folgen des Tauwetters bis in die Bergregionen sind besonders im äußersten Westen gut zu sehen. Lange anhaltender und intensiver Regen in den vergangenen Tagen ließ die Pegel der Flüsse in Vorarlberg leicht ansteigen. Bis auf den Fluss Samina südlich von Feldkirch wurde an den Pegeln meist noch kein einjährliches Hochwasser erreicht.

Bodensee: Pegel rekordhoch

Dagegen ist der Bodensee für die Jahreszeit gut gefüllt. Mit aktuell 416 Zentimetern Wasserstand ist der Pegel bei Bregenz um 25 Zentimeter höher als beim bisherigen Maximum für einen 13. Dezember seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1864. Im Mittel beträgt der Pegelstand an diesem Tag 305 Zentimeter.

Pegel Bodensee bei BregenzDie rote Linie zeigt den Wasserstand des Bodensees in Zentimeter im Jahr 2023. Der Pegel ist aktuell über einen Meter höher als im langjährigen Mittel (grüne Linie) und höher als das bisherige Maximum (blaue Linie) für den 13. Dezember. - © Land Vorarlberg

Neben verbreitet 40 bis 60 Liter Regen pro Quadratmeter, in Spitzen auch über 100 Litern, in den vergangenen Tagen entlang der Alpennordseite trägt die aktuell hohe Schneefallgrenze zum Anstieg der Pegel bei.

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In einer milden Luftmasse bei zweistelligen Plusgraden am Boden fällt Regen bis in Lagen um 2000 Meter Höhe. Dies führt zu einer großflächigen Schneeschmelze und bringt so zusätzliches Wasser in die Bäche und Flüsse. Üblicherweise sind im Winter die Pegelstände an den heimischen Flüssen nämlich am niedrigsten.

Schnee schmilzt dahin - Aus Weiß wird Grün

Der viele Regen auch in Kombination mit Wind ließ die Schneedecke in den vergangenen Tagen regional örtlich kräftig schrumpfen, wie die Fotostrecke oben und folgende Tabelle zeigen:

OrtSchneehöhe SamstagSchneehöhe Dienstag
Warth (V)74 cm62 cm
Alberschwende (V)21 cm3 cm
Brand (V)37 cm24 cm
Mayrhofen (T)18 cm6 cm
Allentsteig (NÖ)15 cm4 cm
Spittal an der Drau (K)4 cm3 cm
Wien (W)8 cm2 cm

In inneralpinen Tälern sowie im Süden und teilweise auch im Osten konnte sich der Schnee noch relativ gut halten. Kaltluftseen sowie wenig Niederschlag wie unsere Niederschlagsdaten zeigen, unterdrückten dort bisher ein größeres Abschmelzen der Schneedecke.

Schon gewusst?

Ein Kaltluftsee ist eine Ansammlung von kalter Luft in Mulden, Becken und Senken. Kaltluftseen bilden sich häufig nachts aus, wenn die Erdoberfläche und damit die Luft direkt darüber abkühlt.

Der Niederschlag und das Schmelzwasser gelangen in den nächsten Stunden in den Gewässern flussabwärts. In Bayern sind bereits mehrere Bäche und Flüsse über die Ufer getreten, es herrscht Hochwasser. Von der Donau in Bayern rollt bis zum Donnerstag eine kleine Hochwasserwelle nach Oberösterreich. Am Pegel bei Linz könnte ein einjährliches Hochwasserereignis überschritten werden.

Steinschlag und Mure in Tirol

Infolge der Niederschläge sind zudem die Böden regional gesättigt. Am Montag in der Früh kam es im Bezirk Imst im Tiroler Oberland zu einem Steinschlag. Ein Block mit einer Kubatur von einem Kubikmeter verlegt eine Straße. Verletzt wurde dabei ersten Angaben zufolge niemand.

In der Gemeinde Arzl im Pitztal ging eine Mure ab und verlegte eine Straße. Der betroffene Straßenabschnitt der L243 bleibt vorerst noch gesperrt, loses Gesteinsmaterial befindet sich oberhalb der Straße.

Die Gefahr vor weiteren Stein- und Blockschlägen sowie Hangrutschen oder Murenabgängen ist noch nicht gebannt. Die Niederschläge halten weiter an. Am Mittwoch verlagert sich der Schwerpunkt in den Süden Österreichs, wie das WetterRadar zeigt.

Erhebliche Lawinengefahr

Im Gebirge herrscht zudem vom Bregenzerwaldgebirge bis zu den Hohen Tauern erhebliche Lawinengefahr. Des entspricht der Stufe 3 auf der fünfteiligen Skala. Die Hauptgefahren gehen von Nass- sowie Gleitschneelawinen aus. Im Hochgebirge können vor allem Neuschnee und Triebschnee Probleme bereiten.

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