Wetter Österreich: Hochwasser, Sturm und Neuschnee fordern Feuerwehren vor Weihnachten

Sturmtief ZOLTAN hält die Feuerwehren noch immer auf Trab. Neben Hochwasser, Muren und Sturmschäden mussten sie in den vergangenen Tagen zu unzähligen Fahrzeugbergungen aufgrund Schneefahrbahnen ausrücken. Wir erklären, warum die Alpensüdseite davon nicht betroffen war.

Die vergangenen Tage hatten es wettertechnisch in sich: An der Alpennordseite sind für Dezember eher untypisch große Niederschlagsmengen gefallen. Die Folge waren mehrere Murenabgänge, Überschwemmungen und Hochwasser an einigen Bächen und Flüssen.

Dazu fegte tagelang stürmischer bis orkanartiger Wind im Norden und auf den Bergen über das Land. Besonders stark betroffen waren davon die Regionen von Salzburg ostwärts, wie die Fotostrecke zeigt. Die Feuerwehren mussten zu unzähligen Einsätzen aufgrund umgestürzter Bäume ausrücken. Tausende Haushalten waren zwischenzeitlich ohne Strom.

Die Pegel vieler Gewässer stiegen durch den vielen Regen und Tauwetter besonders in Teilen Ober- und Niederösterreichs markant an. Die Donau bei Korneuburg verzeichnete in der Nacht auf den Heiligen Abend ein 5-jährliches Hochwasserereignis.

In einigen Regionen wurden deshalb am Samstagnachmittag sicherheitshalber die ersten Elemente des mobilen Hochwasserschutzes aufgebaut.

In den Gebirgsregionen und in Teilen des Burgenlandes hatten die Feuerwehren mit den Folgen des vielen und teils nassen Neuschnees zu kämpfen. So herrschte auf vielen Alpenpässen Schneekettenpflicht oder Straßenabschnitte mussten vorübergehend gesperrt werden.

Oberhalb der Waldgrenze herrscht derzeit teilweise große Lawinengefahr. Die Wetterlage beruhigt sich zwar in den nächsten Tagen, dennoch bleibt die Lawinengefahr in einigen Regionen erheblich.

Der Alpenhauptkamm fungierte wie so oftmals als Wetterscheide. Das bedeutet, dass die höchsten Erhebungen der Alpen eine natürliche Grenze bilden. Durch die vorherrschende Nordwestwetterlage stauten sich die meisten Regen- und Schneewolken an der Nordseite der Alpen.

Dadurch regnete und schneite es von Vorarlberg bis ins Nordburgenland seit Donnerstagmittag kräftig mit verbreitet 50 bis 70, in Spitzen sogar über 100 Liter pro Quadratmeter, wie unsere Rückblicksdaten zeigen. Im Süden kam dagegen nur sehr wenig bis fast gar kein Niederschlag an. Dort zeigte sich bei Nordföhn oftmals die Sonne.

Die Niederungen in den südlichen Bundesländern merkten wenig vom Sturm. Nur auf den Bergen, wie etwa auf der Villacheralpe oder am Schöckl, pfiff dieser mit schweren bis orkanartigen Windböen. In etwa 9 Kilometer Höhe wehte in den letzten Tagen ein Starkwindband genau über Österreich mit Geschwindigkeiten über 300 Kilometer pro Stunde, nämlich der Jetstream.

Entlang der Alpennordseite, von Salzburg bis nach Wien und Niederösterreich wurden jedoch auch abseits der Berge Sturm- und Orkanböen gemessen. Die folgenden Tabellen zeigen neue Dezemberrekorde für Sturm und 24-stündige Niederschlagssummen, die in den vergangenen Tagen an den jeweiligen Messstationen aufgestellt wurden: