Ein Sturmtief beschert uns ein turbulentes Wochenende. Örtlich drohen Spitzenböen über 100 Kilometer pro Stunde. Wie der Sturm zieht sowie wann und wo mit den stärksten Böen zu rechnen ist, zeigen wir in dieser Fotostrecke. Verantwortlich für die Unwetterlage ist Tief NADIA, das bis Sonntag vom Nordmeer über Skandinavien zum Baltikum zieht. Dabei verstärkt es sich rasant. Ab Samstagmorgen geht es los. Der südwestliche Wind frischt spürbar auf. An der Nordsee und im Westen Niedersachsens weht er in Böen bis 75 Kilometer pro Stunde. Von Westen her überquert ein Regengebiet die Nordhälfte des Landes. Richtung Küste regnet es mitunter kräftig. Nach Osten hin können sich anfangs bis ins Flachland Schneeflocken unter den Niederschlag mischen. Am Nachmittag gibt es von Ostfriesland bis in den Osten Schleswig-Holsteins erste Sturmböen bis Tempo 90. Auch im Süden und in der Landesmitte legt der Wind etwas an der Stärke zu. Am Abend weht in der Nordhälfte recht verbreitet ein stürmischer Wind, der immer mehr auf Nordwest dreht. Richtung Küste können einzelne Böen bis 100 Kilometer pro Stunde auftreten. Auch im Süden und in der Landesmitte legt der Wind etwas an der Stärke zu. Derweil zieht von Nordwesten her die Kaltfront des Sturmtiefs auf. Besonders an und hinter der Wetterfront wird es stürmen. Der Wind dreht dann auf Nordwest. In der Nacht verlagert sich der Schwerpunkt des Sturms in den Nordosten. Außerdem drückt der anhaltende lebhafte Wind das Nordseewasser in die Deutsche Bucht, dort wird das Hochwasser wahrscheinlich mindestens 1,5 Meter höher als normal auflaufen. Das Sturmtief wühlt die Nordsee ordentlich auf. Auf dem offenen Meer türmen sich die Wellen rund 10 Meter hoch, an der deutschen Nordseeküste können sie 3 bis 6 Meter hoch sein. Gegen Mitternacht sind an der Ostsee Böen bis 110 Stundenkilometer in Sicht. Auch im Südosten sind Sturmböen nicht auszuschließen. In den Frühstunden verstärkt sich der Wind im Nordosten. An der Ostseeküste ist mit Böen bis Tempo 120 zu rechnen, punktuell auch darüber. Im Landesinneren von Mecklenburg-Vorpommern treten einzelne Böen bis 90 Kilometer pro Stunde auf. Mancherorts ist mit Unwetterschäden zu rechnen. So können Äste abbrechen, Bäume umstürzen und Dachziegel herunterstürzen. Bild: dpaDerweil erreicht die Kaltfront die mittleren Landesteile mit Regenfällen. Im Nordosten bläst der Nordwestwind in Böen mit Spitzengeschwindigkeiten von 60 bis 80, an der Ostseeküste von 90 bis 110 Kilometer pro Stunde. Der Westen und Südwesten des Landes bleiben vom Sturm verschont. Am Sonntagmorgen flaut der Wind nur kurz etwas ab. Im Westen und Südwesten bleibt es schwachwindig. Am Vormittag sind wahrscheinlich schwere Sturmböen selbst im Landesinneren in Sicht. Auch einzelne orkanartige Böen oder gar Orkanböen können übers Land fegen. Am Sonntagnachmittag treten die stärksten Böen im Osten in Schauernähe auf. Immerhin zeigt sich die Sonne wieder häufiger. Nur im Süden ist es anfangs noch trüb und nass, doch auch dort werden die Wolkenlücken größer. Am Nachmittag bleiben die Gebiete nordöstlich der Elbe weiterhin gefährdet, dort sind nach wie vor Böen bis Tempo 110 möglich. Von Hamburg bis Dresden werden bis zu 80 Kilometer pro Stunde gemessen. Erst gegen Abend lässt der Wind langsam nach. Weitere, mitunter schwere Sturmfluten sind an der Nordseeküste möglich. Auch an der Ostseeküste können höhere Wasserstände ufernahe Bereiche unter Wasser setzen. Der Sturm ist am Abend abgezogen, im Nordosten weht ein lebhafter Wind, der aber immer mehr an Kraft verliert. Am Montag nähert sich wahrscheinlich der nächste Sturm von Nordwesten her. Diesmal sind dann die Gebiete von Nordrhein-Westfalen bis nach Baden-Württemberg und Bayern gefährdet. Für Details ist es aber noch zu früh. Die Wetterfronten des neuen Tiefs haben wahrscheinlich viel Schnee im Gepäck. Vor allem im Osten und Süden kann es länger schneien, dementsprechend müssen sich Verkehrsteilnehmer auf glatte Straßen einstellen. Wie es in den ersten Februartagen weitergeht, erfahren Sie im 14-Tage-Wetter.