Die Kondensfahnen der Jets hinterlassen eine Fülle an Gefrierkernen, also Partikeln, an denen Eiskristalle, aber auch unterkühlte Wassertröpfchen anfrieren können. Bild: Pirelly Elly via WetterMelder Deutschland
Ein besonderes Wolkenphänomen hat am Samstag über vielen Regionen im Westen Deutschlands erstaunte Blicke auf sich gezogen. Das seltene und noch nicht ganz erforschte Wolkenloch wird auch als Hole-Punch Cloud (Hole-Punch = Locher) bezeichnet. Bild: Jasmin Fischer via WetterMelder DeutschlandDer englische Name deutet auf die Ähnlichkeit des Himmels mit gelochtem Papier hin. Dabei handelt es sich um runde, wolkenfreie oder wolkenarme Bereiche in einer Wolkendecke. Häufig befinden sich darin auch faserige Eiswolken mit bunten Lichteffekten. Bild: Evelyn Emig-Nees via WetterMelder DeutschlandDie farbenfrohen Bögen in der Mitte des Loches entstehen durch Brechungen und Spiegelungen von Sonnenlicht an Eiskristallen. Dabei handelt es sich um sogenannte Halobögen oder auch strahlend helle Nebensonnen. Bild: Evelyn Emig-Nees via WetterMelder DeutschlandDie Entstehung des Wolkenlochs selbst ist noch nicht restlos geklärt. Wahrscheinlich sind durch die Wolkenschicht fliegende Flugzeuge die Ursache. Bild: Pirelly Elly via WetterMelder DeutschlandDie Kondensfahnen der Jets hinterlassen eine Fülle an Gefrierkernen, also Partikeln, an denen Eiskristalle, aber auch unterkühlte Wassertröpfchen anfrieren können. Bild: Pirelly Elly via WetterMelder DeutschlandWo unterkühlte Wassertröpfchen an Eiskristallen anfrieren, wird ein rasantes Wachstum der Eiskristalle angeregt. Werden diese durch ihr Wachstum schwer genug, beginnen sie zu fallen und in der Wolkenschicht bleibt ein Loch zurück. Bild: Pirelly Elly via WetterMelder DeutschlandDie Luft in der Umgebung trocknet beim Gefrieren an die Eiskristalle ab. Bild: Jasmin Fischer via WetterMelder DeutschlandNatürlich treten diese Phänomene auch nachts auf und bei ausreichender Belichtungszeit, können daher auch im Mondlicht Halos oder "Nebenmonde" den Himmel in solchen Wolkenlöchern zieren. Bild: Jürgen Scheuermann via WetterMelder DeutschlandDie meisten Sichtungen der seltsamen Wolkenlöcher gab es über Rheinland-Pfalz, aber auch über Teilen Hessens, Nordrhein-Westfalens und Baden-Württembergs konnten die Hole-Punch Clouds bewundert werden. Bild: David GrünbeckDie dünnen, meist auch noch Sonnenlicht durchlassenden Wolkenschichten, in denen die Wolkenlöcher am häufigsten auftreten, werden im Volksmund auch als "Schäfchenwolken" bezeichnet. Bild: Marco Lehr via WetterMelder DeutschlandDie Wolkenlöcher müssen übrigens nicht zwangsläufig immer rund sein. Werden sie in sehr flachem Winkel von einem Flugzeug durchflogen, wird aus dem Kreis schnell ein langgezogenes Oval oder wie hier ein Tropfen. Bild: Mike SchmedemannUnd auch nicht jeder Flieger erzeugt Wolkenlöcher. Bleibt ein Jet längere Zeit dicht über der Wolkenschicht, so wirft sein Kondensstreifen wie hier zwar einen deutlich sichtbaren Schatten, doch für die Bildung eines Wolkenlochs fehlen die Zutaten. Bild: Pirelly Elly via WetterMelder DeutschlandManchmal kratzt ein Flugzeug auch nur gerade so an der empfänglichen Wolkenschicht, ohne tatsächlich einzutauchen. Auch dann werden zwar mitunter schwach ausgeprägte Störungen in der Wolkenstruktur sichtbar, doch das Wolkenloch selbst bleibt aus. Bild: Pirelly Elly via WetterMelder DeutschlandBesonders kurios werden die Strukturen zwischen Licht und Schatten dann, wenn ein Flugzeug längere Zeit auf absolut gleicher Höhe durch eine solche Wolkenschicht fliegt. Statt einem runden Wolkenloch entstehen dann langgezogene Streifen. Bild: Susanne Scholz via WetterMelder DeutschlandFarben und Formen optischer Phänomene in den Wolken sind abgesehen von der Physik keine Grenzen gesetzt. Bilder: Links Jaqueline Dahm, rechts Marvin Lesnik via WetterMelder Deutschland