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Rund, bunt und gesund - Unser Star des Herbstes: Der Kürbis

Unser Star des Herbstes: Der Kürbis

Rund, bunt und gesund

Kürbisse im Herbst als Tischdeko
Inhalt

Schon rein optisch sorgen Kürbisse für Aufsehen - und auch kulinarisch laufen Hokkaido, Butternut & Co. im Herbst zu Hochform auf.

Ein nahrhafter Koloss

Kürbisse gehören zum Herbst, wie der Spargel zum Frühling. Im Unterschied zum frühreifen Stangengemüse, das stets schlank und blass daherkommt, strotzt sein herbstliches Pendant nur so vor Farb- und Formenvielfalt: Weltweit sind etwa 100 Kürbisgattungen und 850 verschiedene Arten bekannt. Je nach Sorte ist der Power-Klops orange, grün, violett oder schwarz gefärbt, rund, oval oder flaschenförmig, klein wie ein Geldstück oder groß wie ein Traktorreifen.

Doch nicht nur als herbstliche Deko oder Halloween-Accessoire ist der Kürbis interessant. Mit vielen wertvollen Nährstoffen und wenig Kalorien macht er auch auf dem Teller eine gute Figur. Wir haben für dich alles Wissenswerte über den nahrhaften Koloss zusammengestellt.

Vom Viehfutter zur Haute Cuisine: Der Kürbis macht Karriere

Pumpkin Pie geschnitten mit Zimtstangen Der Kürbiskuchen wird in der amerikanischen Küche nicht nur an Thanksgiving, sondern auch an anderen Feiertagen wie Halloween und Weihnachten serviert. - Bild: Anna Shepulova/ Shutterstuck

Kürbisse zählen zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Seit Jahrtausenden sind sie fester Bestandteil des Speiseplans der Mittel- und Südamerikaner. Die ältesten versteinerten Kürbissamen wurden in Mexiko gefunden und auf 10.000 Jahre vor Christus datiert. Im 16. Jahrhundert gelangte der Kürbis nach Mitteleuropa, wo man ihn jedoch lange Zeit als Viehfutter oder Arme-Leute-Essen verschmähte.

Dies hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Inzwischen wird der Kürbis auch hierzulande als gesundes und vielseitig zuzubereitendes Gemüse geschätzt, das sogar Einzug in die Töpfe und Pfannen der Spitzenköche hält. In den USA war die Nutzung des Kürbisses schon früher vielfältig. Beim amerikanischen Erntedankfest Thanksgiving gehört beispielsweise der „pumpkin pie“ (Kürbiskuchen) neben dem Truthahn zu den traditionellen Gerichten.

Vielseitigkeit als Erfolgsrezept

Wenig Kalorien – viele Nährstoffe: Mit dieser Formel reiht sich der Kürbis wunderbar in den Klub der ebenso leckeren wie gesunden Basislebensmittel ein. Mit (je nach Sorte) nur 25 Kilokalorien pro 100 Gramm sorgt der rundliche Geselle, der zu 90 Prozent aus Wasser besteht, für eine schlanke Linie.

Trotzdem enthält er zahlreiche Mineralstoffe, wie beispielsweise Kalium und Eisen. Kalium ist unter anderem für die Erregbarkeit von Nervenzellen wichtig. Eisen wird vor allem für den Sauerstofftransport im Körper benötigt. Außerdem enthält der Kürbis einen hohen Anteil an Beta-Carotin, das Körper in Vitamin A umwandeln kann. Vitamin A ist unter anderem für das Knochenwachstum zuständig und unterstützt die Funktion von Haut und Augen.

Schon gewusst?

Überrasche deine Gäste beim nächsten herbstlichen Dinner doch einmal mit einer leckeren Panzerbeerensuppe. Was das ist? Kürbissuppe! Der Kürbis ist nämlich nicht nur ein „Fruchtgemüse“, sondern botanisch gesehen auch eine Beere, die wegen ihrer harten Schale als Panzerbeere bezeichnet wird.

Frucht? Gemüse? Fruchtgemüse!

Die Frage, ob der Kürbis Obst oder Gemüse ist, wird häufig diskutiert. Tatsächlich könnte er per Definition beiden Kategorien zugeordnet werden. Als Gemüse werden botanisch essbare Erzeugnisse von einjährigen Pflanzen bezeichnet, die am Boden wachsen. Der Zuckergehalt ist bei ihnen geringer als bei Obst. Diese Kriterien erfüllt ein Kürbis – allerdings ist auch die allgemeingültige Definition von Obst, das aus befruchteten Blüten entsteht, auf ihn anwendbar. Als Ausweg aus diesem Dilemma fanden Wissenschaftler einen Kompromiss: Der Kürbis ist ein Fruchtgemüse!

Wann beginnt die Kürbis-Saison?

Verschiedene Kürbissorten auf einem Haufen Insgesamt gibt es mehr als 850 verschiedene Kürbissorten, von denen gerade mal nur 20 nicht zum Verzehr geeignet sind. - Bild: Jacqui Martin/ Shutterstock

Die verschiedenen Kürbissorten lassen sich in Sommer - und Winterkürbisse unterteilen: Sommerkürbisse, wie beispielsweise der Ufokürbis (Patisson) und der Spaghettikürbis, lassen sich bereits im Juli und August genießen. Sie sind zart und sollten frisch verarbeitet werden. Winterkürbisse fallen meist deutlich größer aus, sind dickschalig und gut lagerfähig. Zu den Winterkürbissen zählen unter anderem Hokkaido-, Butternut- und Muskatkürbis, Bischofsmütze oder Baby Bear.

Lagerung und Haltbarkeit

Sommerkürbisse sind deutlich schlechter lagerbar als Winterkürbisse. Im Kühlschrank bleiben sie ein bis zwei Wochen frisch. Ganze, unbeschädigte Winterkürbisse halten sich dagegen je nach Sorte zwischen zwei und sieben Monaten. Die optimale Temperatur für die Lagerung liegt bei 10-13 Grad Celsius.

Entscheidend ist, dass die Früchte vor der Ernte richtig ausgereift sind. Enthält der Kürbis noch Feuchtigkeit, besteht die Gefahr, dass er zu schimmeln und faulen beginnt. Angeschnittene Exemplare bleiben im Kühlschrank in Folie verpackt etwa drei bis vier Tage genießbar.

Extra-Tipp: Kraftpaket Kürbiskern

Kürbiskerne sollten auf keinen Fall im Mülleimer landen. Sie sind essbar und lassen sich durch Trocknen vielseitig in der Küche verwenden: als Knabberei, Backzutat oder geröstet als Topping für Salate, Suppen und Co. Zudem sind die Kerne echte Nährstoff-Pakete, die reich an Zink, Magnesium, Eisen und Selen sind. Wer gesund durch den Herbst kommen will, sollte sich hier und da eine Handvoll der knusprigen Energielieferanten gönnen.

Sind alle Kürbissorten essbar?

Zierkürbisse sind nicht für den Verzehr geeignet. Schuld daran sind die in Kürbisgewächsen enthaltenen Bitterstoffe Cucurbitacine: Sie können unter anderem Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen.

Einen Zierkürbis erkennt man daran, dass er kleiner ist als ein Speisekürbis. Zudem haben Zierkürbisse oft ungewöhnliche Formen, Farben und Muster. Ein weiteres Indiz ist das Fruchtfleisch: Beim Speisekürbis ist die Schale in der Regel dünn und das Fleisch reichlich vorhanden, bei den ungenießbaren Vertretern ist es umgekehrt.

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Der Hokkaido ist der wohl beliebteste Kürbis. Er eignet sich hervorragend für alle Gerichte. Zudem enthält der Kürbis nur wenig Kalorien – nämlich 63 Kilokalorien pro 100 Gramm. - Bild: Nedim Bajramovic/ Shutterstock

Kann man Kürbis mit Schale essen?

Die Antwort ist ein klares: Jein! Bei der häufigsten Kürbissorte Hokkaido kann die Schale problemlos mitverarbeitet werden. Auch bei anderen Kürbissen darf die Schale dranbleiben. Der Haken ist allerdings, dass sie oft sehr hart ist und beispielsweise beim Butternut- oder Muskatkürbis eine entsprechend lange Garzeit hat. Handelt es sich um ein Kürbisgericht mit kurzer Kochzeit, empfiehlt es sich deshalb, die Schale zu entfernen.

Ohne Schale zubereitet werden sollte der Spaghettikürbis. Zum Wegwerfen ist die dekorative Hülle allerdings zu schade. Unser Tipp: Verwende sie einfach als natürliche Schüssel für deine Kürbis-Spaghetti! Das sieht hübsch aus und spart den Abwasch! Speisekürbisse können übrigens grundsätzlich auch roh gegessen werden, zum Beispiel in Salaten oder in Smoothies.

Einkaufstipp:

Bitte anklopfen – die Reifeprüfung

Der Kürbisgenuss beginnt beim Einkauf. Mit ein paar Tricks lässt sich leicht herausfinden, ob ein Exemplar die richtige Reife besitzt:

  • Der Stiel sollte verholzt und unversehrt sein.

  • Die Schale sollte auf Fingerdruck nicht nachgeben, fest und frei von Druckstellen sein.

  • Klingt der Kürbis hohl, wenn du mit dem Finger darauf klopfst, hat er den richtigen Reifegrad.

Kürbisse anbauen

Kind im Garten mit Kürbis Wenn Zucchini und Kürbisse gleichzeitig gezogen werden, können Giftstoffe entstehen. Kreuzen sich beide Pflanzen, können die Zucchini-Samen in der nächsten Generationen Giftstoffe in sich tragen. - Bild: Westend61/ Getty Images

Wer den aromatisch-fruchtigen Geschmack knackiger Kürbisse genießen möchte, muss nicht unbedingt auf Früchte aus dem Supermarkt zurückgreifen. Viele Kürbissorten lassen sich als Herbstgemüse auch ohne großen Aufwand im eigenen Garten kultivieren.

Wie werden Kürbisse angepflanzt?

  • Kürbisse sind wärmeliebend und können ab Mai im Freiland ausgesät und bis zu den ersten Frösten geerntet werden.

  • Vorgezogene Jungpflanzen sollten ab Mai ins Freiland gesetzt werden.

  • Mit ihren sehr langen Ranken benötigen Kürbisse einen Pflanzabstand von bis zu 150x150 Zentimeter.

  • Als Starkzehrer brauchen sie zur Aussaat oder Pflanzung außerdem eine Düngung.

Tipp:

Der Wuchs der Kürbispflanze kann begrenzt werden, indem die Ranken abgeschnitten werden. So ist die Pflanze gezwungen, sich auf die angesetzten Früchte zu konzentrieren, anstatt ihre Kraft in viele neue Früchte, die nicht ausreifen, zu vergeuden.

Die Kürbisse sind reif, wenn sie beim Klopfen hohl klingen und die Schale nicht mehr mit dem Finger eingeritzt werden kann. Die Stiele sehen nun holzartig aus. Kürbisse sollten immer mit dem Stielansatz geerntet werden, da sie sonst schnell anfangen zu faulen.

Die sechs besten Kürbis-Rezepte

Die klassische Kürbis-Suppe, gebratener Kürbis, Kürbis mit Pasta, als Chutney oder Marmelade – die Vielfalt an köstlichen Kürbis-Rezepten ist groß und die meisten Sorten lassen sich ganz unkompliziert in leichten, gesunden Gerichten verwerten. Mit unseren ausgesuchten Kürbisgerichten genießt du das Herbstgemüse sechsmal anders.

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Kürbisse können in den verschiedensten Weisen verarbeitet werden: von herzhaft bis hin zu süß. - Bild: Dragon_Fly/ Shutterstock

Jetzt wird’s gruselig: So wird ein Halloween-Kürbis geschnitzt

Wer trotz der Fülle an Kürbis-Rezepten im Kochtopf keine Verwendung für ihn findet, kann den Kürbis als herbstliche Deko vor der Haustür platzieren oder einen gruseligen Halloween-Kürbis daraus schnitzen.

Folgende Dinge werden benötigt, um einen Halloween Kürbis zu schnitzen:

  • 1 Kürbis (zum Beispiel roter Zentner oder Hokkaido)

  • 1 spitzes, scharfes Messer

  • 1 Löffel

  • 1 Stift (Folienstift oder Edding)

geschnitzter Kürbis Spülen Sie den Kürbis mit Essig aus, um ihn länger haltbar zu machen. - Bild: Syda Productions/ Shutterstock

Schritt 1: Den Kürbis öffnen

Hierfür wird zunächst die Form des „Deckels“ vorgezeichnet (zackig oder rund) und mit dem Messer ausgeschnitten. Wichtig ist, das Messer leicht schräg zu halten, damit der Deckel später nicht in den Kürbis fällt.

Schritt 2: Den Kürbis aushöhlen

Mit dem Löffel werden zunächst das lose Fruchtfleisch und die Kerne aus dem Kürbis geholt. Anschließend sollte das weiche Fruchtfleisch so gut wie möglich von innen aus dem Kürbis gekratzt werden.

Schritt 3: Das Gesicht zeichnen

Jetzt bekommt der Kürbis ein Gesicht. Dieses wird zunächst mit dem Stift auf den Kürbis gezeichnet.

Tipp:

Falls Kinder mitschnitzen möchten, solltest du auf den Schwierigkeitsgrad achten. Zu viele Details machen das Ausschneiden kompliziert.

Schritt 4: Das Gesicht des Kürbisses schnitzen

Mit einem scharfen, langen Messer lassen sich nun Augen, Mund und Nase schnitzen. Soll der Kürbis freundlich, lustig oder furchterregend sein? Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt!

Der Ursprung des Halloween-Kürbisses

Der Brauch, zum Halloweenfest Kürbisse aufzustellen, stammt aus Irland. Dort lebte einer Sage nach der Bösewicht Jack Oldfield. Dieser fing durch eine List den Teufel ein und wollte ihn nur freilassen, wenn er Jack fortan nicht mehr in die Quere kommen würde. Als Jack starb, war er aufgrund seiner Taten weder im Himmel, noch in der Hölle willkommen. Doch der Teufel erbarmte sich und schenkte ihm eine Rübe und eine glühende Kohle, damit Jack durch die Dunkelheit wandern konnte. Der Ursprung des beleuchteten Kürbisses war demnach eine beleuchtete Rübe.

Mit den zahlreichen irischen Auswanderern kam der Brauch in die Vereinigten Staaten. Weil dort Kürbisse in großen Mengen zur Verfügung standen, wurde die Rübe kurzerhand ersetzt. Aufgrund seiner Attraktivität entwickelte sich der Brauch zu einem wichtigen Volksfest in den Vereinigten Staaten und Kanada. Und die als „Jack O’Lantern“bekannten Kürbis-Fratzen leuchten am 31. Oktober an Fenstern, Türen und Terrassen.

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