Unwetter in Kärnten: Kirchturmdach stürzt im Bezirk Völkermarkt ein - Verletzte auf Campingplatz

Heftige Unwetter sind am Montagabend über den Süden Österreichs gezogen. Im Bezirk Völkermarkt wurde Bezirksfeuerwehralarm ausgelöst. In Kühnsdorf wurde ein Kirchturm schwer beschädigt. Auch Verletzte sind zu beklagen.

Am Montagnachmittag und -abend sind vor allem in Kärnten lokal kleinräumige, aber schwere Gewitter niedergegangen. Besonders betroffen war der Bezirk Völkermarkt. Die Feuerwehren wurden zu zahlreichen Einsätzen gerufen.

Gegen 19 Uhr zog eine kräftige Gewitterzelle zwischen der Stadtgemeinde Völkermarkt und Bleiburg auf. Dabei riss der Sturm zahlreiche Bäume um. Auch der Kirchturm der Filialkirche St. Marxen bei Kühnsdorf wurde schwer beschädigt, wie das Video eingangs zeigt. Das Dach wurde regelrecht heruntergerissen.

Sturmböen, Starkregen und golfballgroße Hagelkörner richteten schwere Schäden an. Die Feuerwehren waren noch bis in die Nachtstunden im Einsatz, um die gröbsten Schäden zu beseitigen, wie auf den Videoaufnahmen oben zu sehen ist.

Viele Straßen waren durch umgestürzte Bäume oder durch Überschwemmungen blockiert. Zahlreiche Dächer wurden durch den Sturm abgedeckt. Noch am Montagabend tagte der Bezirkskrisenstab. Außerdem wurde Bezirksfeuerwehralarm ausgelöst.

In der Nacht auf den Dienstag waren noch mehr als 600 Haushalte ohne Strom. Sturmböen um 90 Kilometer pro Stunde sorgten für eine Unterbrechung des Stromnetzes.

In St. Margarethen ob Töllerberg mussten 200 Personen in Sicherheit gebracht werden. Sie hatten sich auf einem Kirchtag in einem Festzelt aufgehalten.

Auf einem Campingplatz am Gösselsdorfer See stürzte ein Baum auf ein Zelt. Mehrere Personen wurden dabei verletzt. Sie wurden mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht. Insgesamt gibt es Berichte über zehn Verletzte im gesamten Bezirk Völkermarkt.

Auch im burgenländischen Bezirk Güssing waren die Feuerwehrleute am Montagnachmittag stark gefordert. Sie beseitigten Schäden durch umgestürzte Bäume auf Dächern und Straßen. In einige Gemeinden kam es kurzzeitig zu Stromausfällen.

Bereits in der Nacht auf den Montag verursachten heftige Gewitter in Ober- und Niederösterreich sowie in der Steiermark Schäden in der Landwirtschaft in Millionenhöhe. Die Hagelversicherung schätzt den Schaden in Oberösterreich auf rund 4,6 Millionen Euro. Dort wurden mehr als 7100 Hektar Ackerkulturen zerstört.

Ähnlich sieht die Lage in Niederösterreich und der Steiermark aus: Über 12.000 Hektar Land sind betroffen, umgerechnet entspricht das etwa 16.800 Fußballfeldern. Die Schäden belaufen sich in den beiden Bundesländern auf über 2 Millionen Euro.