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Wetter Österreich: Hochwasser in Westösterreich am Inn und am Rhein: Pegel steigen weiter an

04:15
29. August 2023

Nach Flutnacht im Westen
Hochwasserwelle rollt in die Donau

Intensiver Dauerregen hat von Vorarlberg bis Salzburg zu großen Überschwemmungen und Murenabgängen geführt. Zwischenzeitlich wurde in manchen Orten Zivilschutzalarm ausgelöst. Die Hochwasserwelle erreicht jetzt Oberösterreich.

Enorme Regenmengen von 100 bis örtlich über 200 Liter pro Quadratmeter haben besonders in Westösterreich die Flusspegel stark ansteigen lassen, wie die Aufnahmen oben aus dem Ötz- und Stubaital sowie aus Schwaz im Inntal zeigen.

Die Wassermassen in den Flüssen der westlichen Bundesländer erreichen nun Oberösterreich. Hotspot ist hier das Innviertel. In Ostermiething mussten aufgrund des raschen Anstiegs der Salzach ein Haus geräumt und Verkehrswege gesperrt werden. Schärding am Inn rufte Zivilschutzalarm aus.

An der Donau bereitet man sich mit mobilem Hochwasserschutz auf die Flutwelle vor, die hier am Dienstagnachmittag eintreffen soll. Beispielsweise in Linz wurden auch Plätze wie das Gelände des Urfahraner Jahrmarkts gesperrt.

Lage im Westen war sehr angespannt

Zuvor führten viele Flüsse im Westen ein 30- bis 50-jährliches Hochwasser. Besonders betroffen waren die Gewässer in den südlichen Seitentälern des Inntals oder auch die Salzach im Pinzgau und im Pongau.

Schon gewusst?

Ein 50-jährliches Hochwasser (HQ50) kommt mit einer statistischen Eintrittswahrscheinlichkeit einmal in 50 Jahren vor. Bei einem 100-jährlichen Hochwasserereignis wird die Pegelhöhe oder die Abflussmenge im statistischen Mittel einmal alle 100 Jahre erreicht oder sogar überschritten.

Der Pegel der Ötztaler Ache bei Huben stieg am Montagmorgen innerhalb weniger Stunden um 2 Meter auf 4,10 Meter an. Dies entspricht einem 100-jährlichen Hochwasserereignis.

Infolgedessen kam es zu Überflutungen. Auch ein Teil der Ötztal Bundesstraße wurde zwischen Umhausen und Längenfeld von den Wassermassen weggerissen. Die Straße ist bis auf Weiteres in beiden Richtungen gesperrt.

Urlauber im Ötztal berichten zudem von einer unterbrochenen Trinkwasserversorgung in ihrer Unterkunft. Im Ortsteil Tumpen-Ried der Gemeinde Umhausen wurden 30 Haushalte mit rund 70 Personen evakuiert. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz. In Sölden wurden aufgrund der hohen Pegelstände sämtliche Brücken gesperrt.

50-jährliches Hochwasser in Innsbruck

In der Tiroler Landeshauptstadt wurde der Höhepunkt des Hochwassers am späten Montagnachmittag erreicht. Die Feuerwehren bauten zuvor den mobilen Hochwasserschutz auf.

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Das Wasser fließt nur knapp an der Unterkante der Universitätsbrücke in Innsbruck durch.

Teile der Innenstadt wurden im Bereich des Herzog-Otto-Ufers gesperrt. Auch die Karwendelbrücke, die bei vielen Radfahrern beliebt ist, wurde vorsorglich gesperrt. Das Amt für Tiefbau führte im Bereich des Inns und der Sill zudem Brückenbegutachtungen durch, um die Lage besser einschätzen zu können.

Der Pegel war mit 6,39 Metern in etwa so hoch wie beim letzten großen Hochwasser im Juni 2019. Zur bislang größten Flut in Innsbruck im Jahr 2005 fehlten nur 19 Zentimeter.

Zivilschutzwarnung für die Stadt Schwaz

Knapp 30 Autominuten flussabwärts entfernt wurde in der Stadt Schwaz Zivilschutzalarm ausgelöst. Mögliche Verklausungen im Bereich der Steinbrücke hätten zu Überflutungen im Innenstadtbereich führen können. Auch für die Gemeinde Kramsach weiter flussabwärts galt Zivilschutzalarm.

In der Stadt Schwaz wurde eine Zivilschutzwarnung ausgegeben.In der Stadt Schwaz wurde von Montagnachmittag bis Dienstagvormittag eine Zivilschutzwarnung ausgegeben.

Infolge der enormen Regensummen kam es auch zu Murenabgängen. Dadurch ist etwa die Brenner Bahnstrecke zwischen Steinach und dem Brenner unterbrochen. Auch die Straße war zeitweise gesperrt.

Ein Murenabgang führte außerdem im Zillertal zu einer Straßensperre. Weitere Sperren und Unterbrechungen auf dem Schienennetz wurden aus dem Tiroler Oberland sowie aus dem Bundesland Salzburg gemeldet.

Rhein flutet Rheinvorland

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Der Rhein tritt beidseitig über die Ufer und flutet das Rheinvorland.

In Vorarlberg stand besonders der Rhein unter Beobachtung. In der Nacht zum Montag wurde dort das Rheinvorland überflutet. Am Nachmittag kam es dann zum Höhepunkt des Hochwassers. An der Messstation Bangs gab es ein 10-jährliches Hochwasser.

Lage entspannt sich langsam

Die Hochwasserlage in Vorarlberg, Tirol und Salzburg entspannt sich nun. Dennoch wird weiterhin dazu aufgerufen, sich von den Flüssen und Bächen fernzuhalten.

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