Wenige Tage nach dem Absturz eines Meteoriten über dem Norden Frankreichs haben Forscher ein Bruchstück des Himmelskörpers gefunden. Das metergroße kosmische Geschoss war nur Stunden vor seiner Ankunft entdeckt worden.
Der Asteroid 2023 CX1 war erst 7 Stunden vor seinem feurigen Ritt durch die Erdatmosphäre von einem ungarischen Astronomen entdeckt worden. Jetzt wurde in der Normandie ein Bruchstück des als gleißend helle Feuerkugel niedergegangenen Himmelskörpers entdeckt. Solche Überreste kosmischer Gesteinsbrocken werden als Meteorite bezeichnet.
2023 CX1 war überhaupt erst der siebte Asteroid, der noch kurz vor seinem Impakt in der Erdatmosphäre aufgespürt werden konnte. Sein Absturz als Meteorit über dem Ärmelkanal war nur Stunden zuvor exakt vorausberechnet worden. Er ist erst der dritte vorab entdeckte Himmelskörper, von dem anschließend auch Überreste auf der Erde gefunden wurden.
Meteoroide, Meteore und Meteoriten
Meteoroide sind kleine Teilchen aus kosmischem Staub oder Gestein. Dringen sie in die Erdatmosphäre ein, verglühen sie dort meist als leuchtende Meteore oder Sternschnuppen. Schaffen es Bruchstücke größerer Meteore bis zur Erdoberfläche, so bezeichnet man diese Reste als Meteoriten.
Wegen der geringen Größe des Meteoriten über dem Ärmelkanal von nur etwa einem Meter war zunächst fraglich, ob überhaupt Überreste auf die Erde herabregnen würden oder ob er als Meteor vollständig in der Atmosphäre verglühen würde.
Die Forschergruppe hatte die Suche nach Überresten am vergangenen Mittwoch aufgenommen und das zentimetergroße Fragment noch am gleichen Tag entdeckt. Die Suche nach weiteren möglichen Bruchstücken dauert noch an.
Meteoriten sind für die Forschung von großem Wert, weil sie Aufschluss über ihre Entstehungsgeschichte liefern. Je nach Herkunft der Objekte lassen sich wissenschaftliche Theorien zur Entstehung des Sonnensystems untermauern oder auch widerlegen. So wurden schon außerirdisches Wasser und organische Moleküle in weitgereisten Meteoriten entdeckt.
Meteorit oder Asteroid?
Wenn die Überreste kosmischer Himmelskörper auf die Erdoberfläche regnen, spricht man von Meteoriten. Ist der Himmelskörper dagegen so groß und massiv, dass er als Ganzes auf der Erde einschlägt und einen Krater hinterlässt, bezeichnet man ihn als Asteroiden.
Die Entdeckung des Bruchstückes in der Normandie erfolgte auf den Tag genau 10 Jahre nach der spektakulären Explosion eines 17 Meter großen Meteoriten über der russischen Großstadt Tscheljabinsk im Februar 2013.
Die Druckwelle der Explosion richtete damals Millionenschäden an. Fast 5000 Gebäude wurden beschädigt, Fensterscheiben gingen zu Bruch und über 1200 Menschen wurden verletzt. Die Region schrammte nur haarscharf an einer Katastrophe vorbei. Wäre der Himmelskörper größer gewesen, hätte er womöglich einen vernichtenden Einschlagskrater hinterlassen.
