Der Juni in Bildern: Wetterrückblick vom Juni in Österreich - trocken und warm
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30. Juni 2023
Der Juni in Bildern
Größtenteils sehr warm und trocken
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Der Juni hat mit vielfach tollem Wanderwetter in den Bergen begonnen.
Der Juni 2023 geht mit einem großen West-Ost-Gefälle in die Wettergeschichte ein. Der erste Sommermonat zeigte sich regional sehr warm. Neben Starkregen spielte vielerorts aber auch schon wieder die Trockenheit eine Rolle.
Bereits zur Monatsmitte haben sich größere Unterschiede zwischen dem Bodensee und dem Neusiedler See gezeigt. Dieses West-Ost-Gefälle zog sich auch die zweite Monatshälfte hindurch. Während vor allem Bregenz und Dornbirn in Vorarlberg mit 27 Sommertagen außergewöhnlich viele dieser verzeichnet, waren es in Wien hingegen nur 13.
Schon gewusst?
In der Meteorologie spricht man von einem Sommertag, wenn das Maximum der Lufttemperatur die 25-Grad-Marke übersteigt. Ein Hitzetag ist ein Tag mit einer Tageshöchsttemperatur von 30 Grad und mehr.
Im langjährigen Mittel gibt es in Bregenz nur 11 Sommertage in einem Juni. Nur im Juni 2003 waren es mit 29 Sommertagen mehr als heuer. Somit geht der diesjährige Juni in Vorarlberg als einer der wärmsten Junimonate in der Messgeschichte ein. In Bregenz ist es der drittwärmste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, in Feldkirch der fünftwärmste.
Der späteste 30er seit 1990
Die ersten 30 Grad ließen heuer ungewöhnlich lange auf sich warten. Noch nie so spät in diesem Jahrhundert wurde an einer Wetterstation des Landes die 30-Grad-Marke geknackt. Mit einem Schwall heißer Luft aus dem Süden war es dann am 18. Juni 2023 in der Alpenstadt Bludenz so weit.
Das war auch der Startschuss für die erste Hitzewelle des Jahres. Der Höhepunkt wurde am 22. Juni in Oberösterreich erreicht. Das Thermometer zeigte in Bad Goisern 36,2 Grad an, dicht gefolgt von Oberndorf an der Melk in Niederösterreich.
Kurz vor Mitternacht, gegen 23:30 Uhr, schoss dort das Quecksilber auf 36,1 Grad hoch. Mitten in der Nacht wurde an der Wetterstation ein neuer Juni-Hitzerekord aufgestellt. Wie es dazu gekommen ist, erklären wir hier.
Auch auf den Bergen war es lokal außergewöhnlich warm. Der Feuerkogel auf 1618 Meter Höhe verzeichnete mit 26,9 Grad den wärmsten Junitag der dortigen Messgeschichte. Die Messreihe reicht bis ins Jahr 1930 zurück.
Unwetter mit Starkregen gegen Trockenheit
Nach einem großteils nassen Frühjahr und einem der nassesten Aprilmonate der Messgeschichte wird die Trockenheit hierzulande immer mehr ein Thema. Von Vorarlberg über Salzburg, die Obersteiermark bis ins westliche Niederösterreich hinein regnete es teils nur weniger als ein Drittel der üblichen Monatsmenge eines Juni.
In der Vorarlberger Landeshauptstadt kamen bisher nur weniger als 20 Liter Nass vom Himmel. Im langjährigen Klimamittel von 1991 bis 2020 sind es 186 Liter pro Quadratmeter. Einzig Wien, Teile Niederösterreichs und das Nordburgenland bekamen mehr Regen als üblich ab.
Ganze 131 Liter Regen pro Quadratmeter fielen in der Bundeshauptstadt. Normal wären hier in einem durchschnittlichen Junimonat 68 Liter. Tiefdruckgebiete aus dem Süden sowie sogenannte Höhentiefs sorgten hier für teils kräftige Gewitter. Auch Unwetter waren mit von der Partie. Details dazu gibt es in der obigen Fotostrecke.
Die gute Nachricht zum Schluss: Der Wasserstand des Neusiedler Sees hat sich in diesem Monat etwas erholt. Dennoch fehlen weiter 30 Zentimeter auf das langjährige Mittel. Mit ausbleibenden nachhaltigen Niederschlägen in den nächsten Wochen wird der Pegel wieder absinken.