Kärnten: Angespannte Hochwasserlage - Unwetterserie reißt nicht ab
09:34
4. August 2023
Fluten auch in Slowenien
Kärnten: Angespannte Hochwasserlage
Heftige Gewitter sind letzte Nacht über den Süden Österreichs hinweggezogen. Besonders schwer hat es wieder Unterkärnten getroffen. In zwei Gemeinden wurde sogar Zivilschutzalarm ausgelöst. Die Lage bleibt angespannt.
Erneut ist der Süden Österreichs von Unwettern getroffen worden. Stundenlanger Starkregen mit eingelagerten Gewittern hat zu Überschwemmungen und Murenabgängen geführt. In zwei Gemeinden in den Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg wurde Zivilschutzalarm ausgelöst.
In den Morgenstunden des Freitags hat bereits der Krisenstab im Bezirk Völkermarkt getagt. Die Region rund um Bad Eisenkappel ist derzeit aufgrund von Murenabgängen vollkommen abgeschnitten. Die Bevölkerung ist aufgefordert am besten die Häuser nicht zu verlassen.
Angespannte Hochwasserlage
Auslöser für die Überflutungen und Murenabgänge war gewittriger Starkregen. Am Loiblpass an der Grenze zu Slowenien sind von Donnerstagabend bis Freitagfrüh bis zu 180 Liter Regen gefallen. In Bad Eisenkappel und Ferlach waren es 130 Liter und in der angrenzenden Weststeiermark waren es 90 bis 100 Liter.
Auch in den kommenden Stunden ist in der Region mit weiteren Schauern und Gewittern zu rechnen. Bis Samstagmittag können nochmals 50 bis 100 Liter Regen fallen, punktuell ist mit starken Gewittern auch mehr möglich.
Schon gewusst?
Am Loiblpass wurden mehrere Regenrekorde gebrochen. Bereits im Juli gab es mit 430 Litern pro Quadratmeter einen neuen Monatsrekord. Die 184 Liter Regen der letzten 24 Stunden bedeuten einen neuen Tagesrekord an Österreichs südlichster Messstation (Messbeginn 1959).
Die meisten Böden sind nach den nassen Wochen schon gesättigt. Der Regen wird nicht mehr aufgenommen und das Wasser fließt direkt ab. Am Freitagmorgen haben schon einige kleinere Flüsse in Unterkärnten ein 10- bis 30-jährliches Hochwasser gemeldet. Die Pegel von Gurk und Glan waren im Bereich eines 5-jährlichen Ereignisses.
Dramatische Fluten in Slowenien
Noch schlimmer hat es Orte im benachbarten Slowenien erwischt. Durch die großen Regenmengen sind mehrere Bäche und Flüsse nördlich der Hauptstadt Ljubljana über die Ufer getreten.
Viele Häuser und sogar ganze Landstriche stehen dort unter Wasser. Aufgrund der auch am Wochenende noch drohenden Niederschläge sind weitere Überflutungen wahrscheinlich.