WetterOnline ( https://www.wetteronline.de )
Startseite / WetterNews /

Lava flutet große Gebiete - Vulkanausbruch auf Island dauert an

11:15
20. Dezember 2023

Lava flutet große Gebiete
Vulkanausbruch auf Island dauert an

Der Vulkanausbruch auf Island geht weiter. Inzwischen hat sich nahe der Küstenstadt Grindavik ein riesiges Lavafeld gebildet. Die Intensität der Eruption hat zum Glück etwas nachgelassen.

Mit einer neuen, starken Serie von Erdbeben ist es am späten Montagabend im Südwesten Islands zu dem schon seit Wochen befürchteten Vulkanausbruch gekommen. Auf einer Länge von bis zu 4 Kilometern waren mehr als 100 Meter hohe Lavafontänen aus einer Erdspalte geschossen.

Kraft der Eruption hat etwas nachgelassen

Binnen kurzer Zeit ergoss sich eine wahre Flut glutflüssigen Gesteins über die Umgebung. Nach Schätzung von Vulkanologen wurden kurz nach Beginn der Eruption rund 200 Kubikmeter Lava pro Sekunde freigesetzt. Das ist ein Vielfaches der Menge, die bei den Ausbrüchen des benachbarten Vulkans Fagradalsfjall in den letzten beiden Jahren ausgetreten war.

Inzwischen hat sich der Ausbruch deutlich abgeschwächt und konzentriert sich nurmehr auf zwei bis drei aktive Stellen. Aber immer noch treten etwa 50 Kubikmeter Lava pro Sekunde aus und ergießen sich größtenteils auf die flache Ebene östlich der Erdspalte.

Schon gewusst?

Schon gewusst: Island liegt genau an der Grenze zweier sich bewegender Erdplatten. Daher ist die gesamte Insel vulkanisch hochaktiv.

Die Küstenstadt Grindavik ist daher derzeit glücklicherweise nicht mehr in unmittelbarer Gefahr. Der sich öffnende Riss in der Erdkruste war rund 3 Kilometer nördlich der Stadt zum Stillstand gekommen. Die bereits im November angeordnete Evakuierung bleibt jedoch bestehen: Die Bewohner dürfen auch an Weihnachten nicht in ihre Häuser zurückkehren.

Gesundheitsschädliche Schadstoffe

Vulkanologen gehen davon aus, dass die Eruption noch mindestens 10 Tage andauern wird, wenn auch mit verminderter Intensität. Dabei werden große Mengen gesundheitsgefährdender vulkanischer Gase wie etwa Schwefeldioxid (SO2) freigesetzt. Sie werden vom Wind in bodennaher Schicht in die Umgebung verteilt.

Derzeit treiben diese Schadstoffe vor allem in östliche Richtung und bedrohen daher kein besiedeltes Gebiet. Auch die rund 40 Kilometer nordöstlich gelegene Landeshauptstadt Reykjavik liegt glücklicherweise meist abseits der Schadstofffahne. Wie unser WindRadar zeigt, ändert der Wind allerdings in den kommenden Tagen seine Richtung.

Zunächst dreht er von westlichen auf mehr südliche Richtungen, sodass selbst die Landeshauptstadt Reykjavik vorübergehend in die Gefahrenzone gerät. Dann schwillt er zum schweren Ost- bis Nordoststurm an, der die freigesetzten Gase südwestwärts auf den Atlantik treibt.

Da der Vulkan keine hochreichenden Aschewolken ausstößt, sind für den internationalen Luftverkehr allerdings keine Beeinträchtigungen zu erwarten.

Lexikon: Warum brechen Vulkane aus?Lesen Sie auch
Link zu dieser Seite / Seite empfehlen
Seite per E-Mail empfehlen Mail

Das Wetter in ...