Rückblick Sommer 2022 - Große Trockenheit und Hitze
12:00
31. August 2022
Rückblick Sommer 2022
Große Trockenheit und Hitze
Am 31. August endet der meteorologische Sommer.
Der meteorologische Sommer 2022 neigt sich dem Ende zu. Mit zahlreichen Hitzewellen geht er als viertwärmster in die Messgeschichte ein. Die Gegensätze waren mit extremer Trockenheit bis hin zu neuen Niederschlagsrekorden sehr groß.
Mit dem 31. August endet der meteorologische Sommer. Es ist somit an der Zeit, eine Bilanz zu ziehen und diesen in die 255-jährige Messgeschichte einzuordnen. Der Sommer 2022 verlief sehr trocken und heiß. Außerdem war er von schweren Unwettern geprägt.
Zahlreiche Hitzetage und Tropennächte
Mehrere Hitzewellen brachten diesen Sommer das Land ins Schwitzen. Die höchste Temperatur wurde in Seibersdorf in Niederösterreich gemessen. Dort kletterte das Quecksilber am 5. August auf 38,7 Grad. Die niedrigste Lufttemperatur in tiefen Lagen wurde in Ehrwald in Tirol mit 4,0 Grad erreicht.
Dieser Sommer war um 1,6 Grad wärmer als im Schnitt der vergangenen 30 Jahre. Im Vergleich zur Klimaperiode 1961 bis 1990, die von der globalen Klimaerwärmung noch nicht so stark betroffen war, fällt die Temperaturabweichung noch deutlicher aus. Hier reiht sich der Sommer 2022 um 3,4 Grad über dem Mittel ein. Damit liegt er auf Platz vier der gesamten Zeitreihe seit 1767.
Auch die Anzahl an heißen Tagen mit mindestens 30 Grad war sehr hoch. In den meisten Landeshauptstädten gab es heuer rund 40 Prozent mehr Hitzetage als im Durchschnitt. Auch nachts fiel die Temperatur oftmals nicht unter die 20-Grad-Marke. Insgesamt 30 Tropennächte erlebte etwa die Wiener Innenstadt.
Trockenheit und Rekordniederschlag
Der Sommer 2022 brachte um 15 Prozent weniger Niederschlag als im vieljährigen Durchschnitt. Die extreme Trockenheit machte der Landwirtschaft zu schaffen. Auch vielen Seen und Flüssen fehlt derzeit das Wasser. Der Neusiedler See zum Beispiel weist bis heute den tiefsten Wasserstand seit Messbeginn im Jahr 1965 auf. Die geringen Niederschlagsmengen der letzten Monate und die hohen Temperaturen im Hochgebirge haben auch den heimischen Gletschern stark zugesetzt.
Schwere Gewitter haben in diesem Sommer enormen Schäden angerichtet.
Abseits der trockenen Phasen haben heftige Gewitter für enorme Regenmengen gesorgt. Unwetter setzten dabei ganze Landschaften unter Wasser. In Arriach und Treffen in Kärnten zum Beispiel fielen binnen kürzester Zeit 100 Liter Regen pro Quadratmeter. In Bregenz hat es in 24 Stunden sogar 200 Liter auf den Quadratmeter gegeben. Damit kam In Bregenz innerhalb weniger Stunden mehr Nass von oben als in manchen österreichischen Städten im ganzen Sommer.