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Rückblick Winter 2022/ 23: Winter wurde auf 5 Wochen gekürzt

14:50
28. Februar 2023

Rückblick Winter 2022/ 23
Winter wurde auf fünf Wochen gekürzt

Bild von einem Halo im AlpbachtalDieses winterliche Halo hat uns Christian über unseren Uploader geschickt.

Ein ausgesprochener Mildwinter geht zu Ende. Wahrhaftige Wintertemperaturen haben sich auf insgesamt fünf Wochen beschränkt. Stattdessen hatten wir es zeitweise mit extremer Milde zu tun. Nichtsdestotrotz herrschte an manchen Tagen Schneechaos.

Der meteorologische Winter 2022/ 23 war mit Abweichung von plus 1,6 Grad im Vergleich zur Klimaperiode 1991 - 2020 der sechswärmste Winter seit Messbeginn. Auf den Bergen war die Abweichung mit plus 1,2 Grad nicht ganz so drastisch.

Hauptverantwortlich für diesen hochgradigen Mildwinter waren zwei intensive Wärmeperioden. So schlug wenige Tage vor dem Heiligen Abend das altbekannte Weihnachtstauwetter zu. Doch diesmal ist es gekommen, um zu bleiben - und zwar bis Mitte Jänner.

Bis Mitte Jänner herrschte große Schneearmut in den Skigebieten.

Besonders in Erinnerung bleibt der extrem milde Jahreswechsel: Am Neujahrstag erreichten 22 Wetterstationen neue Wärmerekorde für Jänner. Selbst auf Nachtfrost war über lange Zeit hinweg kein Verlass mehr. In Bregenz fiel die Temperatur gar 28 Tage lang nicht unter 0 Grad - und das mitten im Winter.

Mitte Februar erfasste uns dann die zweite Wärmewelle. In Tirol wurde in Sachen Wärme ein neuer Winterrekord aufgestellt. Außerdem kam es am 21. Februar in Güssing (Südburgenland) mit 22,1 Grad zur höchsten Temperatur des Winters 2022/ 23.

Die Kalten Phasen im heurigen Winter waren rar gesät. Zählt man sie zusammen, kommt man nur auf ungefähr fünf Wochen. Doch diese Phasen hatten es teilweise in sich. Besonders die Adventzeit war geprägt von knackig kalten Nächten und wiederholten Schneefällen bis ins Tiefland.

Österreich KarteIm Westen fiel deutlich weniger, im Südosten hingegen mehr Niederschlag als im Klimamittel. - © GeoSphere Austria

Auch die erste Februardekade konnte mit Kälte aufwarten. Im östlichen Flachland war es immerhin der kälteste Februarabschnitt seit 5 Jahren. In Schwarzau im Waldviertel wurde am 7. Februar mit minus 24,7 Grad die tiefste Temperatur des Winters in bewohntem Gebiet gemessen.

In Sachen Schnee kann man von einem zwiegespaltenem Winter sprechen. Auf der einen Seite sah die Schneelage in allen Höhenlagen des Westen und Südwesten des Landes über die meiste Zeit hinweg sehr mau aus. Beispielsweise betrugen die zusammengerechneten Neuschneemengen in Umhausen (1035 Meter) im Tiroler Ötztal gerade mal 20 Zentimeter und somit sogar weniger als in Wien, wo insgesamt 31 Zentimeter fielen.

ÖsterreichkarteAbweichung der Schneebedeckung im Zeitraum 01.12.2022 bis 26.02.2023 vom klimatologischen Mittelwert - © GeoSphere Austria

Auf der anderen Seite gab es auch ein paar herausragende Schneeereignisse. Der Süden erlebte am 23. und 24. Jänner ein Schneechaos und in Unterkärnten herrschte Ausnahmezustand. Im nur 466 Meter hoch gelegenen Ferlach lag der Schnee stolze 71 Zentimeter hoch.

Knapp zwei Wochen kamen dann die zentralen Nordalpen in den Genuss von Schneemassen. Aber auch die Obersteiermark profitierte von der starken Nordstaulage: Im Aflenzer Becken schneite es mit 70 Zentimeter binnen 24 Stunden so viel, wie statistisch gesehen nur alle 50 Jahre.

(WO/ APA)

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