WetterOnline ( https://www.wetteronline.de )
Startseite / WetterNews / Wetterrückblick /

Rückblick Juni bis August: Ein Unwetter-Sommer geht zu Ende

12:03
31. August 2023

Rückblick Juni bis August
Ein Unwetter-Sommer geht zu Ende

Temperaturverlauf Salzburg Juni Bis AugustAm Beispiel des Verlaufs der Höchsttemperaturen ist ersichtlich, dass der Sommer streckenweise einer Achterbahnfahrt glich.

Der meteorologische Sommer (Juni bis August) hat große Temperaturunterschiede und besonders viele Unwetter inklusive Hochwasser aufgetischt. Wohlfühltemperaturen zwischen 20 und 25 Grad gab es eher selten - oft war es entweder richtig heiß oder regnerisch-kühl. Die längste Hitzewelle erreichte uns erst, als den Hochsommer schon viele abgeschrieben hatten.

Der erste Sommermonat war von recht großen Gegensätzen im Land geprägt: Während der Sommer im Westen Österreichs mit sehr viel Sonne und hohen Temperaturen schon Vollgas gab, ließ er sich im Osten bei wechselhafterem Wetter etwas länger Zeit.

Nasser Osten, staubtrockener Westen

Bemerkenswert waren vor allem die Unterschiede in der Regenbilanz. Zwischen Vorarlberg und Oberösterreich gehörte das Bewässern von Gärten und Parks bald zur Tagesroutine. Der Wiener Raum und der Seewinkel durften sich hingegen ausnahmsweise mal über reichlich Nass von oben freuen.

Doch wie so oft in der warmen Jahreszeit ging das mit den ersten größeren Unwettern einher. Der Wiener Nahverkehr war Anfang Juni für ein paar Stunden wegen Starkregen enorm beeinträchtigt. In Kärnten beschädigten Ende Juni große Muren Häuser und kurz darauf gab es im Süden mächtigen Hagel bis 5 Zentimeter Durchmesser..

Muren in Kärnten am 22. Juni

Die erste Hitzewelle ließ heuer etwas länger auf sich warten, als wir es sonst gewohnt waren. Ab dem 19. Juni wurden im ganzen Land für einige Tage 30 Grad oder mehr erreicht.

Wärmerekord auf 3100 Meter

Mitte Juli hatten wir es mit der zweiten Hitzeperiode zu tun und diese wurde intensiv und langanhaltend. Im Norden und Osten war es rund zwei Wochen am Stück heiß – nur an wenigen Tagen dazwischen zeigte das Thermometer mal knapp unter 30 Grad an.

TemperaturkarteVor allem im Westen und in Teilen des Nordens war es von Juni bis August überdurchschnittlich warm. Im Vergleich zur Referenzperiode 1991 bis 2020 gab es ein Plus von 1,1 Grad. Damit war es der siebtwärmste Sommer der Messgeschichte. - © GeoSphere Austria

Zum landesweit heißesten Tag des Sommers kam es am 11. Juli im Vorarlberger Bludenz mit 37,7 Grad. Auf einem unserer höchsten Berge markierte dieser Tag sogar den absoluten Wärmehöhepunkt. Am Sonnblick auf 3109 Meter wurde mit 15,7 Grad die höchste Temperatur seit Messbeginn im Jahr 1886 verzeichnet.

Unwetter am laufenden Band

Durch zunehmende Temperaturunterschiede zwischen Nord- und Südeuropa steigerten sich die Unwetter im Vergleich zum Vormonat noch.

Erst zog über den Nordwesten des Landes eine Gewitterlinie mit Orkanböen, ab dem 13. Juli startete dann eine ungewöhnliche Unwetterserie im Süden. Auch dort waren besonders heftige Gewitterfallböen das Hauptmerkmal - sie rissen in Kärnten sogar ein Kirchturmdach ab.

Die nahezu täglichen und teils unwetterartigen Gewittergüsse südlich des Alpenhauptkamms legten das Fundament für eine dramatische Flut Anfang August.

Die vielerorts schon recht nassen Böden in Kärnten und der Steiermark konnten die Wassermassen nicht mehr aufnehmen, die Starkregenbänder zwischen der Adria und Südösterreich abluden.

Ein paar Wetterstationen verzeichneten neue Allzeitrekorde bei den zweitägigen Regensummen. Die Pegel von Wörthersee und einigen anderen Gewässern waren so hoch wie noch nie im August.

Frösteln mitten in den Hundstagen

Doch der letzte Sommermonat begrüßte uns nicht nur sehr nass, sondern auch ausgesprochen kühl. Es war der kälteste Auguststart seit dem Jahr 2006. Nachdem sogar mehrmals Schnee bis rund 2000 Meter fiel, schrieben viele den Hochsommer schon ab.

Umso überraschter war mancher, als sich ab dem 12. August noch mal eine besonders langanhaltende Hitzewelle ausbreitete. In Innsbruck war es mit 16 Tagen in Folge über 30 Grad sogar die längste Serie an Hitzetagen seit Beginn der 150-jährigen Temperaturmessreihe. Wien stöhnte unter 10 Tropennächten in Folge.

Schon gewusst?

Von einer Tropennacht spricht man, wenn die Temperaturen am Morgen schon wieder zu steigen beginnen bevor sie die 20-Grad-Marke unterschritten haben.
Karte mit NiederschlagsabweichungenIm Süden war der Sommer deutlich nasser als im Durchschnitt. Große Teile Niederösterreichs hätten hingegen deutlich mehr Regen vertragen können. - © GeoSphere Austria

Daraufhin folgte in der Westhälfte erneut ein markanter Wettersturz. Bei Höchstwerten teils deutlich unter 15 Grad wurden mancherorts schon die Heizungen eingeschaltet.

Zweites Augusthochwasser

Zudem ereilte uns das zweite große Hochwasser im August. Nicht nur von Vorarlberg bis Salzburg gab es sehr hohe Wasserstände, die Hochwasserwelle rollte auch nach Oberösterreich.

Link zu dieser Seite / Seite empfehlen
Seite per E-Mail empfehlen Mail

Das Wetter in ...