Sonnblick Observatorium: Schneeärmstes Jahr seit Messbeginn
12:04
28. Dezember 2022
Sonnblick Observatorium
Schneeärmstes Jahr seit Messbeginn
Auf dem Sonnblick Observatorium in den Hohen Tauern ist das sich bald zu Ende neigende Jahr das schneeärmste seit Beginn der Messungen gewesen. Fast 8 Meter Neuschnee fehlen 2022 auf das langjährige Mittel.
Erste Auswertungen zeigen, dass auf dem Sonnblick Observatorium im Nationalpark Hohe Tauern das Jahr 2022 das schneeärmste seit Messbeginn vor 136 Jahren ist. Das auf über 3100 Meter Höhe gelegene Observatorium verzeichnet in diesem Jahr eine Neuschneemenge von 12,6 Meter. Im langjährigen Mittel sind es mehr als 20 Meter.
Damit fehlen in diesem Jahr knapp 8 Meter Neuschnee. Der bisherige Negativrekord stammt aus dem Jahr 2015. Damals kamen rund 14,7 Meter zusammen.
Wie die Auswertungen zeigen, wurden in beinahe allen Monaten dieses Jahr geringere Neuschneemengen im Vergleich zum langjährigen Mittel verzeichnet. Einzig im Februar gab es ein leichtes Plus. Bereits im März betrug die Abweichung sogar an die 100 Prozent. Auch der August war in Bezug auf Neuschneemengen ein Totalausfall.
Auch wenn einzelne Monate in dieser Region etwas mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel brachten, fielen die Neuschneemengen dieses Jahr im Vergleich zur Klimaperiode 1991-2020 gering aus. Ansteigende Temperaturen und eine höhere Schneefallgrenze sorgten dafür, dass Niederschlag selbst in diesen Höhenlagen besonders in den Sommermonaten immer mehr als Regen fiel.
Das Observatorium war bereits Anfang Juli dieses Jahres in den Schlagzeilen. Am 6. Juli 2022 in der Früh verzeichnete die Forschungsstation keinen Schnee mehr. Das gab es seit Beginn der Schneemessung im Jahr 1938 noch nie.
Der bisher früheste Tag der Ausaperung waren der 13. August in den Jahren 2003 und 1963. Damit war der Sonnblick dieses Jahr bereits mehr als einen Monat früher aper als zum Zeitpunkt der bisherigen Rekorde Mitte August.