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Zeit der Stürme beginnt auf dem Atlantik - Wie verläuft die Hurrikansaison?

08:59
1. Juni 2023

El Niño als Gegenspieler
Wird die Hurrikansaison stark?

Ein Hurrikan zieht über den Atlantik. Das Zentrum das Wirbelsturms (Auge) lässt sich gut erkennen.Ein Hurrikan zieht über den Atlantik. Das Zentrum das Wirbelsturms (Auge) lässt sich gut erkennen.

Die Zeit der Hurrikane auf dem Atlantik hat wieder begonnen. Es gibt bereits Hinweise, die eine ausgeprägte Wirbelsturmsaison vermuten lassen. Das Klimaphänomen El Niño kann sich allerdings als mächtiger Gegenspieler erweisen.

Nach einer ruhigen Phase beginnt nun die Zeit der Hurrikane auf dem Atlantik. Die Hurrikansaison dauert gewöhnlich von Anfang Juni bis Ende November.

Eine wichtige Voraussetzung für die Entstehung tropischer Wirbelstürme ist warmes Oberflächenwasser. Je wärmer dieses ist, desto mehr Wasserdampf kann in die Atmosphäre gelangen und steht als Energie für die Tropenstürme zur Verfügung.

Atlantik schon jetzt rekordwarm

Satellitenmessungen zeigen, dass insbesondere der Atlantik zwischen Afrika und der Karibik so warm ist wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Besonders hoch im Vergleich zum Klimamittel sind derzeit die Temperaturen im östlichen und südlichen Teil dieses Gebietes, also dort, wo die meisten tropischen Wirbelstürme entstehen.

Gebietsweise betragen die positiven Abweichungen der Meeresoberflächentemperatur im Atlantik mehr als 3 Grad.Gebietsweise betragen die positiven Abweichungen der Meeresoberflächentemperatur im Atlantik mehr als 3 Grad. - © NOAA

Die derzeit deutlich erhöhten Wassertemperaturen in der Hauptentstehungsregion sprechen also zunächst einmal für verbesserte Bedingungen für die Bildung dieser Stürme.

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Die Wassertemperatur ist allerdings nur ein Faktor für die Entstehung der mächtigen Naturgewalten.

Bremst El Niño die Sturmsaison?

Für die Entstehung eines tropischen Wirbelsturms ist auch eine geringe vertikale Windscherung erforderlich. Unter Windscherung versteht man die Änderung der Windgeschwindigkeit und -richtung vom Erdboden in höhere Luftschichten der Atmosphäre.

Die Windscherung ist gering, wenn sich die Windgeschwindigkeit und -richtung zwischen 0 und 6 Kilometer Höhe kaum ändert.

Derzeit ändert sich jedoch das großräumige Zirkulationsmuster in der Atmosphäre. Der Übergang von La Niña zu El Niño ist im vollen Gange. Typischerweise verstärkt sich unter El Niño die vertikale Windscherung über dem Atlantik und dies ist hinderlich für die Bildung tropischer Wirbelstürme.

Zum Start der Hurrikansaison gibt es somit Faktoren, die für eine schwache Saison mit wenigen Stürmen oder eine starke Saison mit besonders vielen Wirbelstürmen sprechen. Eine Prognose ist somit schwierig.

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