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Klimawandel im Gebirge – Immer weniger Schnee in den Skigebieten

11:20
20. März 2024

Klimawandel im Gebirge
Immer weniger Schnee in den Skigebieten

Schneemangel am SkiliftIn tiefen und mittleren Lagen haben Skiliftbetreiber immer öfter mit schneearmen Wintern zu kämpfen. - © dpa

Skigebiete sind zuletzt häufiger von Phasen mit akuter Schneearmut betroffen gewesen. Dieser Trend verschärft sich in den kommenden Jahrzehnten mit den immer milderen Wintern voraussichtlich weiter. Nicht nur bei uns in den Alpen wird Schnee zusehends zur Mangelware.

Der Klimawandel macht vielen Skigebieten in den Alpen zu schaffen. Besonders an kleineren und tiefergelegenen Liften gab es in den vergangenen Jahren häufig zu wenig Schnee, um Skibetrieb durchzuführen.

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Der vergangene Winter war keine Ausnahme. Im Februar und März lag längere Zeit bis 1400 Meter wenig oder gar kein Schnee. Manche Lifte in den Voralpen stellten auf Sommerbetrieb um oder blieben komplett geschlossen. Nur inneralpin und in den Hochlagen gab es ausreichend Schnee.

Studie beziffert Rückgang der Schneedecke

Dass sich die winterliche Schneesituation in den Skigebieten mit fortschreitender Erderwärmung weiter verschlechtert, ist nicht von der Hand zu weisen. Gemäß einer neuen Studie der Universität Bayreuth (Deutschland) könnte die Anzahl Tage mit einer Schneedecke im Alpenraum bis Ende Jahrhundert um bis zu 42 Prozent zurückgehen.

Rückgang SchneedeckentageDie violett markierten Skigebiete müssen mit einer besonders starken Reduktion der Schneedeckentage rechnen. Sie liegen hauptsächlich in den Voralpen, im Mühl- und Waldviertel, im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb. In den Hochlagen nehmen die Schneedeckentage weniger stark ab. - © Mitterwallner et al. (2024)

Das Resultat basiert auf einem hohen Emissionsszenario mit entsprechend starker Erderwärmung. Für ein optimistischeres Szenario mit einer schwächeren Erwärmung errechnen die Wissenschaftler eine Reduktion der Schneedeckentage um 17 Prozent.

Schon gewusst?

Die mittlere Nullgradgrenze im Winter ist im Vergleich zur vorindustriellen Zeit heutzutage um rund 700 Meter höher. Bis Ende des 21. Jahrhunderts dürfte sie mindestens noch einmal so viel ansteigen. Als Folge fällt der Niederschlag selbst in höheren Lagen immer häufiger als Regen.

Nicht nur Alpen betroffen

In anderen bedeutenden Skiregionen der Welt sieht es kaum besser aus. Im Gegenteil: Noch stärker nehmen die Tage mit Schneebedeckung in den Australischen, Neuseeländischen und Japanischen Alpen ab.

Global gesehen könnte eines von acht Skiresorts gegen Ende des Jahrhunderts gar keinen natürlichen Schneefall mehr erhalten. Nur in nordamerikanischen Gebirgen ist der Einfluss des Klimawandels auf die Schneedeckentage wahrscheinlich geringer.

Große Skigebiete wachsen auf Kosten der Kleinen

Folgen und Trends für den Wintersporttourismus lassen sich bereits heute erkennen. Immer mehr Skifahrer weichen auf hochgelegene und damit eher schneesichere Destinationen aus. In tieferen und mittleren Lagen sind Lifte, wenn überhaupt, meist nur noch wenige Tage bis Wochen im Jahr geöffnet.

SkigebietIn den Voralpen ist es heuer selbst im Hochwinter bis auf 1500 Meter aper gewesen.

In begrenztem Umfang kann der abnehmende Schnee mit Investitionen in die Infrastruktur kompensiert werden. Soweit möglich werden höhergelegene Gebiete mit Liftanlagen erschlossen oder die künstliche Beschneiung ausgebaut. In seltenen Fällen kommt auch sogenanntes Snowfarming zum Einsatz.

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