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Neue Klimastudie - Extreme Zunahme an Hitzetagen

10:35
27. Juli 2022

Neue Klimastudie
Extreme Zunahme an Hitzetagen

Hitze sorgt für TrockenheitIn vielen Regionen hat das heiße Wetter für extreme Trockenheit gesorgt.

Die Zahl an sogenannten Hitzetagen mit Temperaturen von 30 Grad und mehr hat sich in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten verdoppelt bis verdreifacht. Eine neue Studie der ZAMG zeigt, dass die Anzahl an sehr heißen Tagen in Zukunft noch massiv steigen kann.

Die Hitzewellen der vergangen Wochen haben besonders in den Städten für eine große Hitzebelastung gesorgt. Neue Auswertungen ergeben eine starke Zunahme an Hitzetagen in den vergangenen Jahrzehnten. Auch damals gab es schon sehr heiße Tage und zahlreiche Rekorde. Doch es wird klar deutlich, dass Ereignisse, die früher als extrem galten, heutzutage immer mehr zur Normalität werden.

Die Anzahl an Hitzetagen nimmt zuIn den letzten Jahrzehnten sind Hitzetage deutlich häufiger geworden. Prognosen für die Zukunft deuten ohne Klimaschutz einen ungebremsten Anstieg an. - © ZAMG

Im Zeitraum 1961 bis 1990 gab es in den Landeshauptstädten pro Jahr zwischen drei und zwölf Hitzetage und die Rekorde lagen größtenteils bei 20 Hitzetagen jährlich. Betrachtet man im Vergleich dazu die Zeitspanne 1991 bis 2020, dann gab es in einem durchschnittlichen Jahr in den Landeshauptstädten schon zwischen neun und 23 Hitzetage und die Rekorde lagen größtenteils bei über 40 Hitzetagen.

Was bringt die Zukunft?

Klimamodelle berechnen für die Zukunft eine noch drastischere Zunahme an sehr heißen Tagen. Ohne Klimaschutz könnte sich die Anzahl der Tage mit über 30 Grad bis zum Jahr 2100 noch einmal verdoppeln oder sogar verdreifachen. In Zahlen ausgedrückt sind das unvorstellbare 60 bis 80 Hitzetage pro Jahr. Bei Einhaltung der Pariser Klimaziele würde es so viele Hitzetage geben, wie wir es aktuell in diesem Jahr schon erleben.

Schon jetzt steht fest, dass auch der Sommer 2022 sehr heiß ausfällt. In vielen Regionen fehlen auch nur noch ein paar Hitzetage auf die durchschnittlichen Werte der ohnehin schon sehr heißen Klimaperiode 1991 bis 2020. Damit werden heuer bereits Ende Juli im Großteil Österreichs die durchschnittlichen Hitzetage eines gesamten Jahres erreicht sein.

So entsteht eine Klimastudie

Für solche Analysen und Auswertungen werden in der Meteorologie längere Zeiträume betrachtet. Laut der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) wird eine Normperiode von mindestens 30 Jahren herangezogen. Ab diesem Zeitraum wird auch der Begriff Klima verwendet. Um die Wetteraufzeichnungen über eine solch lange Periode besser darstellen zu können, werden die Messergebnisse monatlich gemittelt. Dadurch können Extremwerte, also seltene Ausreißer nach oben und unten besser gefiltert werden.

Wie werden Klimadaten ausgewertet?Mehr erfahren

Hitze als Gefahr

Höchstwerte an die 30 Grad und Sonnenschein sind für so manchen wohl die Idealvorstellung eines perfekten Sommertages. Doch steigt die Temperatur weit über die 30-Grad-Marke hinaus, wird das schnell belastend für den menschlichen Körper. Die Hitze als Gefahr wird immer noch unterschätzt.

Zahlreiche Studien belegen, dass in Österreich deutlich mehr Menschen an Hitzewellen sterben als durch andere Extremwetterereignisse. Um die Hitzebelastung in den Städten zu reduzieren sind neben dem weltweiten Klimaschutz auch regionale Anpassungsmaßnahmen wie zum Beispiel die Begrünung und Beschattung ein wichtiges Thema.

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(WO/APA)

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