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Klimawandel

Donnerstag, 14.03.2019

Neuer Weg zur CO2-Entsorgung?

Vom Treibhausgas zum Feststoff

Forscher haben einen Weg gefunden, das Treibhausgas CO2 in festen Kohlenstoff zu verwandeln. Ihr Verfahren kann aus dem Gas mit vertretbarem Aufwand Feststoffe erzeugen, die sich klimaneutral lagern oder sogar weiternutzen lassen.

Die Verbrennung fossiler Energieträger in Kohlekraftwerken schafft Probleme: Das freigesetzte CO2 trägt maßgeblich zur Erderwärmung bei.

Es wäre ein entscheidender Durchbruch bei der Lösung des CO2-Problems: Wenn es gelänge die Konzentration des Treibhausgases in der Erdatmosphäre zu senken, ließe sich der weltweiten Erwärmung des Klimas entgegenwirken, soweit sie vom Menschen mitverursacht wird. Alle Überlegungen, das CO2-Problem etwa durch Speicherung in unterirdischen Lagerstätten zu lösen, scheiterten bisher an unbeherrschbaren Sicherheitsrisiken. Doch nach einer Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Nature Communications gibt es verheißungsvolle neue Forschungsansätze.

Das Treibhausgas CO2 lässt Gletscher schmelzen, erwärmt Meere und Atmosphäre und ändert so indirekt sogar wetterlenkende Windströmungen. Zunehmende Wetterextreme in aller Welt könnten die Folge sein.

Ein Forscherteam um Torben Daeneke von der University of New South Wales in Sydney entwickelte einen Flüssigmetallkatalysator, der das CO2 zunächst löst, wobei eine Elektrolytflüssigkeit entsteht. Leitet man durch diese elektrischen Strom, verwandelt sich das CO2 nach und nach in festes, kohlenstoffhaltiges Material. Nach Angaben der Forscher ist der Energieaufwand gering, weil die chemische Reaktion dank des Katalysators schon bei normaler Raumtemperatur abläuft. Erste Verfahrenstests waren noch an mangelhafter Energieeffizienz gescheitert.

Der Umstieg auf regenerative Energiequellen ist mittelfristig ein wichtiger Ansatz zur Problemlösung. Die meisten Länder setzen parallel dazu aber auch noch auf die ebenfalls CO2-neutrale Kernenergie.

Entscheidend ist der Flüssigmetallkatalysator, der den Energieaufwand des Verfahrens so weit senkt, dass die Umwandlung des Treibhausgases in klimaneutrale Feststoffe wirtschaftlich betrieben werden könnte. Das neue Verfahren erlaubt aber noch mehr als das: Die entstehenden Materialien lassen sich nämlich weiterverwenden. So eignen sich Teile der entstehende Feststoffe etwa zum Einsatz in Hochleistungsbatterien oder als Komponenten synthetischer Treibstoffe. Bis es soweit ist, sei allerdings noch weitere Forschung nötig, so die Forscher.

Die Informationen dieses Beitrags beruhen auf einer Veröffentlichung in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Nature Communications.

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