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Unwetter im Rückblick

Mittwoch, 19.08.2015

Überflutungen durch Dauerregen

Straßen und Keller unter Wasser

Tagelanger Dauerregen hat Mitte August regional zu Überflutungen geführt. Teilweise fiel mehr Regen als sonst in einem ganzen Monat. Gewitter haben im Norden des Landes sogar einen Tornado hervorgebracht.

"Unwetter hoch Hundert!" - So haben Menschen im Landkreis Osnabrück die Hochwasserlage in ihrem Ort beschrieben. Das Wasser drang nicht nur in Keller, sondern auch ins Erdgeschoss mancher Häuser. Mehr in diesem Video.

Mitte August hat eine markante Luftmassengrenze über Deutschland enorme Regenmengen gebracht. In der Zeit vom 15. bis zum 19. August sind in einem breiten Streifen von der Nordsee bis nach Sachsen 50 bis zum Teil mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Von Nordrhein-Westfalen über das südliche Niedersachsen bis nach Sachsen-Anhalt waren es lokal sogar mehr als 150 Liter. Immer wieder zogen die Niederschlagsgebiete über die gleichen Regionen.

In Weyhe bei Bremen drehte am 15. August ein Tornado seine Kreise. Abgerissene Äste und Schäden an Gebäuden waren die Folge. Bild: Steffen Jungclaus

Der Dauerregen trennte dabei hochsommerlich warme Luft im Osten und Nordosten von deutlich kühlerer im Westen. Die unwetterartigen Regengüsse hatten besonders in den Landkreisen Osnabrück und Göttingen zu teils chaotischen Zuständen geführt. Vielerorts liefen Keller und Straßen voll. Feuerwehr und THW waren im Dauereinsatz. An der Grenze zur warmen Luft bildeten sich im Norden und Osten des Landes zum Teil heftige Gewitter. Bei Bremen wirbelte sogar ein Tornado. Auch in Teilen Brandenburgs richtete ein Sturm erhebliche Schäden an.

Pattsituation: Weder das Hoch über Skandinavien, noch das Tief über dem Atlantik können sich Mitte August bei uns so richtig durchsetzen.

Der Grund für die über Tage quasi stationären Starkregenfälle war in der Wetterlage zu finden: Ein mächtiges Hoch über Skandinavien drückte die Warmluft in den Nordosten des Landes, während ein Tief über dem Atlantik versuchte, sich mit deutlich kühlerer Luft durchzusetzen. Da aber weder Hoch noch Tief dies letztlich schafften, zogen im Übergangsbereich der extrem unterschiedlichen Luftmassen aus Südosten immer wieder kräftige Regengebiete über die Landesmitte hinweg. Anschließend konnte das Hoch die Luftmassengrenze zögernd auflösen.

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