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Unwetter im Rückblick

Dienstag, 30.10.2012

Verheerender Hurrikan SANDY

Schwere Schäden rund um New York

Hurrikan SANDY war der folgenreichste Tropensturm für die USA seit KATRINA im Jahr 2005. Der Sturm bildete sich am 22. Oktober in der Karibik und überquerte zunächst als Hurrikan Jamaika und den Osten Kubas. Auf beiden Inseln, aber auch auf dem benachbarten Haiti wurden viele Orte völlig zerstört und die Ernte vernichtet. Mindestens 60 Menschen kamen dort ums Leben, Hunderttausende waren auf Lebensmittellieferungen angewiesen. Auf den getroffenen Inseln war es der schlimmste Hurrikan der letzten 50 Jahre.

SANDY über dem Ostteil Kubas

Hurrikan SANDY lag am 25. Oktober 2012 mitten über dem Ostteil der Insel Kuba mit einem deutlich erkennbaren Auge. Das Bild zeigt die Temperaturen der Wolkenoberseiten: Rot bedeutet um minus 70 Grad, Gelb sogar unter minus 80 Grad. Bildquelle: NRL

Danach zog SANDY auf den Atlantik hinaus nach Norden und wandelte sich zu einem großräumigen subtropischen Sturm mit riesigem Windfeld um. In der Nacht auf den 30. Oktober traf er in New Jersey mit einem sehr niedrigen Kerndruck von unter 940 Hektopascal auf die US-Ostküste. Arktische Kaltluft kollidierte mit dem Sturm und fachte ihn zusätzlich an, sodass er Orkanböen von 130 Stundenkilometern, extreme Regenmengen und eine schwere Sturmflut mit sich brachte. Hunderttausende Menschen wurden aus den betroffenen Küstenstädten evakuiert.

Arktische Kaltluft kollidierte mit Hurrikan

Bei einem Kerndruck von unter 940 Hektopascal traf SANDY in der Nachht auf den 30. Oktober als außergewöhnlich starkes Orkantief auf die US-Ostküste bei Atlantic City. Kanadische Frostluft kollidierte zudem mit der feuchtwarmen Tropenluft des Hurrikans, was den Sturm zusätzlich anfachte. Bildquelle: WetterOnline Mitgliedschaft

Trotzdem richtete SANDY an den Küsten von New Jersey und New York verheerende Schäden an. Mindestens 56 Menschen kamen ums Leben, umstürzende Bäume legten in zahlreichen Bundesstaaten und in der Hauptstadt Washington Stromleitungen flach. Mehr als acht Millionen Haushalte waren ohne Strom. Eine Rekordsturmflut führte zu schweren Zerstörungen an der US-Ostküste, riss Häuser und Straßen weg. Im Norden des Bundesstaates New Jersey am Fluss Hackensack brach ein Damm, drei Kleinstädte wurden meterhoch überflutet.

New York: Zugänge zur Subway überschwemmt

Hurrikan SANDY schob eine gewaltige Sturmflut vor sich her. In New York wurden ganze Stadtviertel, Unterführungen, Tunnel und zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt sogar einige U-Bahn-Schächte überschwemmt. Bildquelle: Alison Joyce/ AFP

Besonders schlimm betroffen war New York. Eine mehr als vier Meter hohe Sturmflut überschwemmte ganze Stadtteile, Tunnel und U-Bahn-Schächte standen unter Wasser. Der Börse an der Wall Street blieb geschlossen. Der öffentliche Nahverkehr kam zum Erliegen, rund 15.000 Flüge wurden gestrichen. In mehreren Atomkraftwerken drohte Hochwasser die Meiler zu überfluten. Der volkswirtschaftliche Schaden beläuft sich auf etwa 50 Milliarden US-Dollar, was SANDY zu einer der teuersten Naturkatastrophen in der Geschichte der USA macht.

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